Die chinesische Regierung fordert Studierende dazu auf, vor dem Entscheid für ein Studium in Australien eine Risikoanalyse durchzuführen.
China
Australien forderte eine unabhängige Untersuchung der Herkunft des neuartigen Coronavirus. - AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • China rät Studierende davon ab, nach Australien studieren zu gehen.
  • Grund dafür sind die Corona-Situation und angebliche Diskriminierung.
  • Zuletzt verschärften sich die Spannungen zwischen den beiden Ländern.
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Inmitten sich zuspitzender Spannungen mit Australien hat die chinesische Regierung Studenten vor einem Studium an australischen Universitäten gewarnt.

Unter Verweis auf rassistische Diskriminierung und ein anhaltendes Corona-Infektionsrisiko empfahl das Bildungsministerium Studenten am Dienstag, eine «Risikoeinschätzung» vorzunehmen. Dies, bevor sie sich für den Beginn oder die Fortsetzung eines Studiums in Australien entschieden. Die ungewöhnliche Warnung dürfte eine Reaktion auf die Forderung Australiens nach einer unabhängigen Untersuchung zur Herkunft des neuartigen Coronavirus sein.

Peking prangert Diskriminierung von Chinesen an

Chinesische Studenten sollten «Vorsicht» bei der Wahl Australiens als Studienort walten lassen, riet das Ministerium. «Der weltweite Ausbruch des neuartigen Coronavirus ist noch nicht unter Kontrolle. Und es bestehen Risiken bei Auslandsreisen und der Wiederöffnung von Universitäten», hiess es weiter. Hinzu käme, dass Asiaten in Australien vielfach diskriminiert würden.

Australien
Passagiere am internationalen Flughafen von Sydney. (Archivbild) - AFP

Bereits am Tag zuvor hatte eine Sprecherin des chinesischen Aussenministeriums «zahlreiche» gegen Chinesen gerichtete Diskriminierungsfälle in Australien angeprangert. Bereits seit Tagen rät Peking seinen Bürgern grundsätzlich von Reisen nach Australien ab.

Importstopp und Zölle für australische Waren

In der Corona-Pandemie haben sich die Beziehungen zwischen China und Australien massiv verschlechtert. Die Regierung in Canberra hatte sich der Forderung der USA nach einer unabhängigen Untersuchung der Herkunft des neuartigen Coronavirus angeschlossen. Danach drohte der chinesische Botschafter in Australien mit einem Konsumboykott australischer Waren. Seither stoppte China Rindfleisch-Importe von vier grossen australischen Herstellern und erhob Import-Zölle von 80 Prozent auf australische Gerste.

Der australische Bildungssektor ist ein massiver Wirtschaftsfaktor. Die etwa 500'000 ausländischen Studenten im Land bringen der Volkswirtschaft jährlich rund 32 Milliarden australische Dollar (21 Milliarden Franken) ein. Eine bedeutendere Rolle im Aussenhandel spielen nur der Export von Eisenerz und Kohle.

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