Paraguay: Regierungskandidat Abdo gewinnt Präsidentenwahl

Das Wichtigste in Kürze
- Die Präsidentenwahl in Paraguay hat der Regierungskandidat Mario Abdo Benitez gewonnen.
- Mit dem Sieg von Benitez setzt die konservative Colorado-Partei ihre nahezu ununterbrochene Herrschaft in Paraguay fort.
Der Regierungskandidat Mario Abdo Benítez hat die Präsidentenwahl in Paraguay gewonnen. Der 46-Jährige von der konservativen Colorado-Partei holte bei der Wahl am Sonntag 46,5 Prozent der Stimmen, wie das Wahlamt nach der Auszählung fast aller Stimmzettel mitteilte.
Abdo ist der Sohn des ehemaligen Privatsekretärs von Diktator Alfredo Stroessner (1954-1989). Mehrmals nahm er den deutschstämmigen Gewaltherrscher in Schutz. Dennoch sagte er zuletzt: «Niemand kann mein Engagement für die Demokratie in Zweifel ziehen.»
«Marito», wie er sich in Abgrenzung zu seinem gleichnamigen Vater nennt, dürfte die liberale Wirtschaftspolitik des scheidenden Präsidenten Horacio Cartes weiterführen.
Mit dem Sieg von Abdo setzt die Colorado-Partei ihre nahezu ununterbrochene Dauer-Herrschaft in Paraguay fort.
Anhaltendes Wirtschaftswachstum
Mit nur knapp sieben Millionen Einwohnern und einer Sojaproduktion von mehr als acht Millionen Tonnen hat Paraguay im letzten Jahrzehnt ein anhaltendes Wirtschaftswachstum von durchschnittlich fünf Prozent im Jahr verzeichnet. Das Land ist der fünftgrösste Soja-Exporteur der Welt.
Paraguay hat auch nach wie vor mit Kriminalität zu kämpfen. Das Land ist nach Mexiko der zweitgrösste Marihuana-Produzent der Welt.