Irans Innenminister Ahmad Wahidi bestätigt geringe Beteiligung bei den Wahlen.
Eine Frau gibt in der iranischen Hauptstadt Teheran mit ihrem Kind ihren Stimmzettel ab. Foto: Arne Bänsch/dpa
Eine Frau gibt in der iranischen Hauptstadt Teheran mit ihrem Kind ihren Stimmzettel ab. - sda - Keystone/dpa/Arne Immanuel Bänsch

Irans Innenminister hat eine historisch niedrige Beteiligung bei den Wahlen bestätigt. Insgesamt seien rund 25 der 61 Millionen Wahlberechtigten am Freitag zur Abstimmung gegangen, sagte Innenminister Ahmad Wahidi am Montag vor Journalisten. Der Minister bestätigte damit Berichte regierungsnaher Medien vom Wochenende.

Diese berichteten, dass die Wahlbeteiligung bei rund 41 Prozent lag. Die Zahl ungültiger Stimmen betrug demnach knapp acht Prozent. Unabhängig überprüfen liessen sich die Zahlen zurzeit nicht.

Macht der Fundamentalisten wächst

Am Freitag hatte der Iran ein neues Parlament und den sogenannten Expertenrat gewählt, der sich im Todesfall des mächtigen Religionsführers mit dessen Nachfolge befasst. Dabei konnte das Lager erzkonservativer Fundamentalisten seine Macht ausbauen. Viele Menschen sind nach gescheiterten Reformversuchen der vergangenen Jahrzehnte desillusioniert. Sie blieben aus Protest den Abstimmungen fern.

Es waren die ersten Wahlen nach den von Frauen angeführten Protesten im Herbst 2022. Im Jahr 2020 lag die Beteiligung bei der Parlamentswahl bei 42,6 Prozent. Beobachter hatten Zweifel an der diesjährigen Wahlbeteiligung geäussert.

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