Bewaffnete haben in Nigeria bei einem Massaker mindestens 56 Menschen getötet. Hintergrund sollen eskalierende Konflikte zwischen Viehhirten und Bauern sein.
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Bewaffnete Angreifer haben in Nigeria über 50 Menschen getötet. (Symbolbild) - Keystone

In Nigeria wurden bei Angriffen auf Dörfer mindestens 56 Menschen getötet, wie die Behörden des Bundesstaates Benue berichten. Gouverneur Hyacinth Alia bestätigte die hohe Opferzahl nach seinem Besuch in den betroffenen Regionen Logo und Ukum.

Die Angreifer, mutmasslich bewaffnete Hirten, hatten in einer Nacht mehrere Dörfer angegriffen, wie der «Deutschlandfunk» berichtet. Zuvor hatte die Polizei von 17 Toten gesprochen, doch die Zahl wurde nach weiteren Funden erhöht.

Nigeria gefangen im Kampf um Ressourcen

Die Angriffe fanden in einer Region statt, die als Kornkammer Nigerias gilt, so «Zeit Online». Die Gewalt beeinträchtigt die Versorgung mit Lebensmitteln stark, was die ohnehin angespannte Lage weiter verschärft.

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Nigeria befindet sich seit Jahren in einer schweren Wirtschaftskrise. - Open Street Map

Nigeria steckt trotz seines Erdölreichtums in der schwersten Wirtschaftskrise seit Jahrzehnten. Die Inflation treibt die Preise für Grundnahrungsmittel in die Höhe, was viele Nigerianer in die Armut zwingt.

Seit Jahren eskalieren Konflikte zwischen Viehhirten und Bauern in Zentral- und Nordnigeria, wie das Portal «All Africa» berichtet. Die Ursachen liegen vor allem im Streit um Land und knappe Ressourcen, wie der westafrikanische Think Tank SBM Intelligence erklärt.

Hunderte Tote und kein Ende in Sicht

Erst kurz vor Ostern war es zu weiteren brutalen Angriffen gekommen, die überwiegend christlichen Bauern galten, wie «Apollo News» berichtet. So wurden am Palmsonntag im Bundesstaat Plateau 56 Christen von Fulani-Milizen getötet.

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Die Gewaltwelle hat laut «Zeit Online» seit 2019 mehr als 500 Menschenleben gefordert. Bereits 2,2 Millionen Menschen wurden in Nigeria durch die anhaltenden Konflikte vertrieben.

Auch neben den lokalen Konflikten herrscht eine äusserst angespannte Sicherheitslage. So sorgen Terrorgruppen wie Boko Haram und ISWAP sorgen zusätzlich für Instabilität.

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