Nach Putsch im Sudan: Ärzte und Beamte rufen zum Generalstreik auf

Das Wichtigste in Kürze
- Ärzte und Beamte ziehen sich aus der Stadt zurück.
- Am Montag wurde die zivile Regierung vom Sudan durch das Militär entmachtet.
- Der UN-Sicherheitsrat nimmt sich der Lage an.
Nach dem Militärputsch im Sudan haben Ärzte und Beamte zum zivilen Widerstand durch einen Generalstreik aufgerufen.
Man werde sich aus allen Krankenhäusern des Landes zurückziehen und nur noch Notfälle behandeln. Das kündigte der Ärzteverband Sudan Doctors Central Committee in der Nacht zum Dienstag auf seiner Facebook-Seite an.
Aus den Militärkrankenhäusern werde man sich komplett zurückziehen, hiess es weiter. Mitarbeiter der Ministerien, Verwaltung und Zentralbank kündigten in der Nacht einen Generalstreik an.
Das Militär hat die Kontrolle über die Hauptstadt übernommen

Nach der Machtübernahme des Militärs will der UN-Sicherheitsrat sich in einer Dringlichkeitssitzung mit der Lage beschäftigen. Der höchste Militärvertreter im Sudan, General Abdel Fattah al-Burhan, hatte die Entmachtung der zivilen Regierungsmitglieder verkündet und einen Ausnahmezustand verhängt. Das Internet, das Mobilfunknetz und Teile des Festnetzes sind seit Montagmorgen gestört, die meisten Menschen können keine Anrufe mehr tätigen.
Der Verbleib des Ministerpräsidenten Abdullah Hamduk, der seit August 2019 an der Spitze der Übergangsregierung stand, ist ungeklärt. Nach Einschätzung der Vereinten Nationen hat das Militär die Kontrolle über die Hauptstadt Khartum übernommen. Der Flughafen, Brücken und das Staatsfernsehen seien in der Hand der Streitkräfte und die Eingänge in die Stadt versperrt.