Der brasilianische ex-Staatspräsident Luiz Inácio Lula da Silva ist gegen das Coronavirus geimpft worden und hat Impfstoff für die Bevölkerung gefordert.
Luiz Inácio Lula da Silva
Luiz Inácio Lula da Silva, Brasiliens Ex-Präsident, sollte wegen Korruption verurteilt werden. Nun wurden die Urteile aber fallengelassen. - Keystone

Brasilien, das im Januar mit Impfungen begann, ist eines der am stärksten von der Pandemie betroffenen Länder.

«Alles, was die Menschen wollen, ist ein Impfstoff, um dieses Monster namens Coronavirus loszuwerden», sagte Lula in einem Video in sozialen Netzwerken am Samstag, in dem er auch die Regierung von Präsident Jair Bolsonaro kritisierte. «Der Präsident muss aufhören, ignorant zu sein. Sie müssen lernen, die Gefühle des brasilianischen Volkes zu respektieren und Impfstoff für alle sicherzustellen.»

11'439'558 Menschen haben sich nachweislich mit dem Coronavirus infiziert, 277'102 Patienten sind im Zusammenhang mit Covid-19 gestorben. Nach der Amazonas-Metropole Manaus im Januar ist das Gesundheitssystem nun an mehreren Orten gleichzeitig zusammengebrochen oder steht vor dem Zusammenbruch, etwa auch im Südosten und im Süden mit ihret stärkeren Infrastruktur. Die Nachrichten von Städten, in denen die Auslastung der Intensivbetten 100 Prozent erreicht hat oder Hunderte Patienten auf ein Intensivbett warten, häufen sich.

Präsident Jair Bolsonaro, der das Coronavirus von Anfang an verharmlost hatte und mittlerweile auch den Sinn einer Impfung in Zweifel zieht, lehnt Einschränkungen aus wirtschaftlichen Gründen weiter ab. Angesicht der Rückkehr Lulas auf die politische Bühne nach der Aufhebung der Urteile gegen den populären linken Politiker durch einen Richter des Obersten Gerichtshofs hat der Rechtspopulist seinen Ton im Hinblick auf Impfungen jedoch abgemildert. Dem Nachrichtenportal «G1» zufolge sehen Berater Bolsonaros nicht die Rückkehr Lulas, sondern das Fehlen von Impfdosen als die grösste Bedrohung für den Präsidenten.

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