Ein Selbstmordattentäter sprengt sich in einer Kirche in Damaskus in die Luft. Mindestens 25 Menschen sterben, Dutzende werden verletzt.
In der Nähe von Damaskus gelang es der syrischen Armee weitere Gebiete unter Kontrolle zu bringen.
Ein Selbstmordattentäter sprengt sich in einer Kirche in Damaskus in die Luft. (Archivbild) - Keystone

Am Sonntagabend erschütterte ein schwerer Selbstmordanschlag die Mar-Elias-Kirche im Dweila-Viertel der syrischen Hauptstadt Damaskus. Während eines Gottesdienstes stürmte ein Bewaffneter das Gotteshaus, eröffnete das Feuer auf die Gläubigen und zündete eine Sprengstoffweste.

Die Zahl der Todesopfer stieg laut Gesundheitsministerium auf mindestens 25. Mehr als 60 Menschen wurden verletzt, berichtet die «ZEIT».

Kirche: Christen und Minderheiten im Visier

Die syrischen Behörden machen die Terrormiliz «Islamischer Staat» (IS) für den Anschlag verantwortlich. Zunächst bekannte sich keine Gruppe offiziell, doch das Innenministerium verweist auf Hinweise, dass der Täter dem IS angehörte, so «Tagesschau».

Der Anschlag ist der erste dieser Art auf eine Kirche in Syrien seit Jahren. Christliche Kirchenvertreter und zahlreiche arabische Staaten verurteilten die Tat scharf.

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Der maronitische Patriarch Kardinal Bechara Rai. - KEYSTONE/Salvatore Di Nolfi

Der maronitische Patriarch Kardinal Bechara Rai sprach von einem Angriff auf das Zusammenleben der Religionen im Nahen Osten, so die «ZEIT». Die Organisation «Kirche in Not» und der griechisch-orthodoxe Patriarch Johannes X. fordern mehr Schutz für Christen und Gotteshäuser.

Syrische Regierung verspricht Minderheitenschutz

Die internationale Gemeinschaft dürfe jetzt nicht wegschauen, so «Vatican News». Der Anschlag fällt in eine Phase politischer Neuorientierung nach dem Sturz des Assad-Regimes.

Übergangspräsident Ahmed al-Sharaa hatte versprochen, Minderheiten besser zu schützen. Dennoch wächst die Sorge vor einer neuen Welle islamistischer Gewalt, wie «Tagesschau» berichtet.

Die Zahl der Christen in Syrien ist seit Beginn des Bürgerkriegs dramatisch gesunken. Viele fühlen sich trotz politischer Zusagen weiterhin bedroht.

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