Kampagne gegen Landminen: Zahl der Minenopfer ist erneut gestiegen

Die Sprengsätze und Reste von Munition haben im vergangenen Jahr 7073 Menschen getötet oder verstümmelt. Die meisten Opfer wurden demnach in Syrien und Afghanistan erfasst.
«Wir sind zutiefst besorgt, dass die Zahl der Minenopfer das sechste Jahr in Folge aussergewöhnlich hoch ist», erklärte dazu Eva Maria Fischer, Leiterin der politischen Abteilung von Handicap International Deutschland. «Dies ist vor allem auf die aktuellen Konflikte und den intensiven Einsatz von improvisierten Minen zurückzuführen. Dies bedeutet, dass viele Gebiete neu verseucht wurden und langwierige komplexe Räumungsmassnahmen erforderlich sind.»
Die Folgen der Corona-Pandemie hatten demnach im vergangenen Jahr auch Auswirkungen auf Hilfsaktionen. So wurde die Räumung von Minen zeitweise ausgesetzt, ebenso wie die Risikoaufklärung. Zudem konnten Überlebende von Minenexplosionen viele Rehabilitations- und Sozialleistungen nicht in Anspruch nehmen.
Insgesamt gab es Minenopfer in 50 Ländern, wie Handicap International mitteilte. Die Hilfsorganisation, die für den Kampf gegen Landminen zusammen mit anderen Organisationen den Friedensnobelpreis erhielt, forderte die Staatengemeinschaft zu mehr Engagement auf. Anlässlich der jährlichen Konferenz zum Minenverbotsvertrag vom 15. bis 19. November in Den Haag müsse das humanitäre Völkerrecht durchgesetzt und der Druck auf Konfliktparteien erhöht werden, um so den Einsatz dieser Waffen zu beenden.