Israels Armee erschiesst mutmassliche Steinewerfer im Westjordanland

Israelische Soldaten haben Armeeangaben zufolge im besetzten Westjordanland auf drei Palästinenser geschossen, die Steine auf fahrende Autos geworfen haben sollen. Das palästinensische Gesundheitsministerium in Ramallah gab bekannt, ein 17-Jähriger und ein 19-Jähriger seien getötet worden. Israel habe die Behörde über den Tod der beiden informiert, hiess es weiter.
Die Armee teilte mit, zwei der mutmasslichen Steinewerfer seien «eliminiert» und der Dritte verletzt worden. Palästinensischen Berichten zufolge erlitt der 20-Jährige eine Schusswunde am Knie.
Der Vorfall ereignete sich am Donnerstagabend in der Nähe des Dorfs Usarin im Norden des palästinensischen Gebiets. Das Militär begründete die Schüsse auf die Palästinenser damit, dass sie das Leben der Autoinsassen gefährdet hätten. Auch israelische Siedler nutzen Strassen in der Gegend.
Militäreinsatz führt zu Zusammenstössen
Die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa berichtete, die beiden Palästinenser seien während eines Militäreinsatzes in Usarin getötet worden. Die israelische Armee sei in das Dorf eingedrungen und habe heftig geschossen. Es habe Zusammenstösse mit Anwohnern gegeben.
Die ohnehin gespannte Lage im Westjordanland hat sich seit dem Hamas-Massaker in Israel am 7. Oktober 2023 und dem dadurch ausgelösten Gaza-Krieg noch einmal deutlich verschärft.
Seitdem wurden dort nach Angaben des Gesundheitsministeriums bei israelischen Militäreinsätzen, bewaffneten Auseinandersetzungen und Anschlägen von Extremisten 906 Palästinenser getötet. Zugleich gibt es verstärkt Gewalt radikaler israelischer Siedler gegen palästinensische Zivilisten.