Iranische Medien werfen der deutschen diplomatischen Vertretung vor, die Proteste in einem Artikel angeheizt zu haben.
Mahsa Amini
Der Tod von Mahsa Amini hat im Iran Proteste ausgelöst. - AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Tod der jungen Kurdin Mahsa Amini sorgte im Iran für Massenproteste.
  • Nun machen dortige Medien die Deutsche Botschaft mitverantwortlich.
  • Die diplomatische Vertretung soll die Proteste angeheizt haben.
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Iranische Medien haben die Deutsche Botschaft in Teheran mitverantwortlich für die landesweiten Proteste gegen die Staatsführung gemacht. Die Nachrichtenagentur Fars warf der diplomatischen Vertretung am Mittwoch in einem Artikel vor, die Proteste angeheizt zu haben.

Beweise lieferte die Agentur, die den Revolutionsgarden nahe stehen soll, jedoch nicht. Auch die britische und französische Botschaft wurden kritisiert. Bereits in den vergangenen Wochen hatte die iranische Staatsführung dem Westen vorgeworfen, die Proteste zu unterstützen.

Auslöser der systemkritischen Massenproteste war der Tod der 22 Jahre alten iranischen Kurdin Mahsa Amini. Die Sittenpolizei hatte sie festgenommen, weil sie die Zwangsvorschriften für das Tragen eines Kopftuchs nicht eingehalten haben soll. Die Frau starb am 16. September in Polizeigewahrsam. Seit ihrem Tod demonstrieren landesweit Tausende gegen den repressiven Kurs der Regierung sowie das islamischen Herrschaftssystem.

In den vergangenen Wochen wurden im Zusammenhang mit den Protesten auch mehrere Staatsangehörige europäischer Länder verhaftet. Die Sicherheitsbehörden begründen die Festnahmen üblicherweise mit dem Vorwurf der Spionage. Menschenrechtler werfen dem Iran hingegen vor, ausländische Staatsbürger als politische Geiseln festzusetzen.

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