Fast drei Jahre nach ihrer Zerstörung ist die Metallbrücke in Falludscha (IRK) wieder für den Verkehr frei gegeben.

Das Wichtigste in Kürze

  • Vor drei Jahren wurde eine Metallbrücke im irakischen Falludscha zerstört.
  • Nun ist sie wieder für den Verkehr frei gegeben.
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Mehr als drei Jahre nach der Vertreibung der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) aus Falludscha liegen Teile der westirakischen Grossstadt noch immer in Trümmern. Doch die Metallbrücke über den Euphrat ist fast drei Jahre nach ihrer Zerstörung durch den IS jetzt wieder für den Verkehr freigegeben. Wie das Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen (UNDP) am Sonntag mitteilte, kostete der mit Hilfe der niederländischen Regierung erfolgte Wiederaufbau der Brücke 1,3 Millionen Dollar (1,1 Millionen Euro).

Ein Flüchtlingslager in der Nähe von Falludscha.
Ein Flüchtlingslager in der Nähe von Falludscha. - Keystone

Das Bauwerk wurde 1932 vom irakischen König Faisal eingeweiht. Nach der US-geführten Invasion 2003 gingen Bilder der Brücke um die Welt. Aufständische griffen Ende März 2004 einen Konvoi der privaten US-Sicherheitsfirma Blackwater an und töteten vier Mitarbeiter des Unternehmens, die in ihren Autos verbrannten. Wütende Iraker schleiften anschliessend die verkohlten Leichen durch die Strassen, verstümmelten sie und hängten sie an der Euphrat-Brücke auf.

Als Vergeltung starteten die US-Truppen wenig später eine Grossoffensive in Falludscha. Im Juni 2015 hängte der IS dort einen irakischen Soldaten. Einige Monate danach sprengten die Dschihadisten die Brücke in die Luft. Damit wollten sie den Vormarsch der irakischen Armee stoppen, die aus der Luft von einer von den USA angeführten Militärkoalition unterstützt wurde. Im Juni 2016 nahmen irakische Truppen und verbündete syrische Milizen die ehemalige IS-Hochburg ein.

Der Wiederaufbau der Brücke begann im Oktober 2017. Die Arbeiten wurden laut UNDP im Februar unterbrochen, weil am Ufer und im Fluss unterhalb der Brücke Sprengsätze gefunden wurden. Die Brücke verbindet den Osten Falludschas mit dem Nordwesten der Millionenstadt sowie mit Ramadi, der Hauptstadt der Provinz Anbar.

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