Kaschmir-Konflikt: Cassis telefoniert mit beiden Aussenministern

Das Wichtigste in Kürze
- Indien hat nach eigenen Angaben «terroristische Infrastruktur» in Pakistan angegriffen.
- Pakistan meldet mindestens acht Tote und spricht von einem Angriff auf «Zivilisten».
- Das Land berichtet, dass mindestens zwei indische Kampfjets abgeschossen wurden.
- Pakistan hat Vergeltung angekündigt und seinen Luftraum für 48 Stunden geschlosssen.
- Nach den Angriffen ist es in Kaschmir zu Schusswechsel gekommen - es gibt zivile Opfer.
Zwei Wochen nach einem Terroranschlag in der Unruheregion Kaschmir hat Indien nach eigenen Angaben mehrere Ziele in Pakistan angegriffen.
Bei den Zielen handele es sich um «terroristische Infrastruktur», hiess es in einer Mitteilung des Verteidigungsministeriums in Neu-Delhi.
Pakistan bestreitet dies und spricht von einem Angriff auf Zivilisten.
Die neuesten Informationen zum Konflikt zwischen den beiden Ländern gibt es hier im Ticker:
Pakistanischer Premier pocht auf Recht zur Selbstverteidigung
11.42: Pakistans Premierminister Shehbaz Sharif hat nach einer Sitzung des Sicherheitskabinetts eine Reaktion auf den indischen Angriff auf pakistanische Ziele angekündigt.

Pakistan behalte sich das Recht vor, in Selbstverteidigung zu einem Zeitpunkt, an einem Ort und auf eine Weise seiner Wahl zu reagieren, sagte der Politiker laut einer Mitteilung.
«Die pakistanischen Streitkräfte sind ordnungsgemäss ermächtigt worden, entsprechende Massnahmen zu ergreifen», hiess es weiter.
Swiss umfliegt Pakistan
11.35: Die Fluggesellschaft Swiss umfliegt den pakistanischen Luftraum bereits seit dem vergangenen Donnerstag, wie sie am Mittwoch schrieb. Die jüngste Eskalation hat damit keinen Einfluss auf den Flugplan.

Für einzelne Destinationen in Asien verlängern sich die Flugzeiten – für Bangkok und Singapur geringfügig, für Delhi nennenswert. «Selbstverständlich» beobachte die Airline die Entwicklung intensiv, hiess es weiter. Sicherheit habe immer Vorrang.
EDA besorgt über Eskalation im Kaschmir-Konflikt
11.28: Das Aussendepartement ist beunruhigt über die Eskalation des Konflikts zwischen Indien und Pakistan in der Unruheregion Kaschmir.
Aussenminister Ignazio Cassis telefonierte mit seinen indischen und pakistanischen Amtskollegen.

Das EDA verfügt aktuell über keine Informationen über betroffene Schweizer Staatsangehörige. Die Vertretungen in Islamabad und Neu Delhi seien im Kontakt mit den dortigen Behörden.
In den Reisehinweisen für Pakistan warnt das Aussendepartement vor hohen politischen und sozialen Spannungen. Mit Gewalt und auch gezielt auf Ausländer gerichteten Anschlägen sei jederzeit zu rechnen.
Pakistanisches Sicherheitskabinett berät Vorgehen
10.18: In Islamabad ist am Mittwoch das Sicherheitskabinett zusammengekommen, um über Pakistans weiteres Vorgehen im Konflikt mit Indien zu beraten.
Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur aus Kreisen des Aussenministeriums und des Geheimdienstes. Die Ergebnisse werde Pakistans Premierminister Shehbaz Sharif nach der Sitzung verkünden, hiess es weiter.
Anzahl Todesopfer in Pakistan steigt auf 26 – 46 Verletzte
07.28: Bei indischen Angriffen auf Ziele in Pakistan in der Nacht sind nach Angaben des pakistanischen Militärs 26 Menschen getötet worden.

46 Menschen seien verletzt worden, hiess es zudem in einer Mitteilung des Militärs.
Mindestens acht Tote in nach pakistanischem Beschuss auf Indien
06.47: In der Stadt Poonch an der Grenze zu Pakistan hat es nach pakistanischem Beschuss acht Tote gegeben.
Befürchtest du einen Krieg zwischen Indien und Pakistan?
Das verkündete ein örtlicher indischer Regierungsbeamter, wie die Nachrichtenagentur AFP berichtet. Es habe zudem 29 Verletzte gegeben, so Azhar Majid weiter.
Zurzeit ist nicht klar, ob diese Todesfälle zu den drei von den indischen Behörden bereits gemeldeten hinzukommen.
Pakistan: «Es wurden fünf indische Kampfjets abgeschossen»
04.34: Die pakistanische Regierung hat erklärt, dass fünf indische Kampfflugzeuge nach Angriffen abgeschossen wurden.
Die indische Regierung gab keine offizielle Stellungnahme ab. Ein indischer Beamter erklärte jedoch gegenüber Reuters, ein Kampfjet sei im indisch verwalteten Kaschmir abgestürzt. Der Pilot sei ins Krankenhaus gebracht worden.
Zuvor hatte der Generaldirektor des Medienflügels der pakistanischen Streitkräfte von zwei abgeschossenen Jets gesprochen.
Indien will bei Pressekonferenz über «Operation Sindoor» informieren
04.23: Das indische Verteidigungsministerium hat angekündigt, dass am Mittwoch um 10.00 Uhr Ortszeit (6.30 Uhr Schweizerzeit) eine Pressekonferenz zur «Operation Sindoor» stattfinden wird.
Lokale Medien berichten, dass Verteidigungsminister Rajnath Singh in der Nacht mit den Befehlshabern von Armee, Luftwaffe und Marine über die Angriffe auf pakistanisches Territorium gesprochen habe.
Indien: Drei Zivilisten durch Pakistan in Kaschmir getötet
02.50: Durch pakistanischen Beschuss sind im indisch kontrollierten Teil der Unruheregion Kaschmir indischen Angaben zufolge mindestens drei Zivilisten ums Leben gekommen. Die pakistanische Armee habe über die Kontrolllinie hinweg willkürlich geschossen, berichteten Medien unter Berufung auf das Militär.
Die indische Armee werde auf den Beschuss in angemessener Weise reagieren. Die Kontrolllinie gilt als De-Facto-Grenze und teilt Kaschmir zwischen den beiden Atommächten.
Proteste in Hyderabad gegen Indien
02.24: In der pakistanischen Stadt Hyderabad sind Proteste gegen Indien ausgebrochen. Indische Flaggen und Bilder von Premierminister Narendra Modi wurden beschmiert und angezündet.

Pakistan meldet Schliessung des Luftraums
01.45: Pakistan schliesst nach Angriffen aus Indien seinen Luftraum für 48 Stunden. Das teilte ein Sprecher der zivilen Luftfahrtbehörde der Deutschen Presse-Agentur auf Nachfrage mit. Der Flugbetrieb der Flughäfen Islamabad und Lahore sei zudem bis auf weiteres eingestellt.
Zahl der Todesopfer in Pakistan steigt auf acht
01.15: Ein Sprecher des pakistanischen Militärs teilte den Nachrichtenagenturen Reuters und AFP mit, dass die Zahl der Todesopfer durch die indischen Angriffe auf Pakistan auf acht Zivilisten gestiegen sei. Zwei weitere Personen wurden als vermisst gemeldet, 35 wurden bei den Angriffen verletzt. Der Sprecher berichtete von bis zu 24 Streiks an sechs Standorten.

Pakistan: Mindestens zwei indische Jets abgeschossen
00.46: Der Generaldirektor des Medienflügels der pakistanischen Streitkräfte hat dem britischen «Guardian» bestätigt, dass mindestens zwei Jets der indischen Luftwaffe abgeschossen wurden.
Pakistan meldet mindestens drei Tote – darunter ein Kind
00.26: Laut AFP hat der pakistanische Verteidigungsminister bestätigt, dass mindestens drei Zivilisten, darunter ein Kind, getötet wurden, nachdem Indien Raketen auf pakistanisches Gebiet abgefeuert hatte.

Indien informierte Partnerstaaten über Angriff
00.11: Reuters berichtet, dass hochrangige indische Beamte mit ihren Kollegen in den USA, Grossbritannien, Saudi-Arabien, den Vereinigten Arabischen Emiraten und Russland gesprochen haben, um sie über die vom Militär unternommenen Schritte zu informieren.
US-Präsident Trump: «Hoffe auf schnelles Ende»
00.03: Nach dem Angriff Indiens auf Pakistan setzt US-Präsident Donald Trump darauf, dass der Konflikt zwischen den beiden Atommächten nicht weiter eskaliert. «Ich hoffe nur, dass es sehr schnell endet», sagte Trump bei einer Veranstaltung im Weissen Haus mit Blick auf den Angriff. Viele Leute hätten gewusst, dass etwas passieren würden, sagte Trump. Indien und Pakistan bekämpften sich seit vielen Jahrzehnten.
UN-Generalsekretär ruft zur «Zurückhaltung» auf
23.59: UN-Generalsekretär António Guterres sei «sehr besorgt» über die indischen Militäroperationen jenseits der Kontrolllinie und der internationalen Grenze, sagte ein Sprecher. Der UN-Chef forderte sowohl von Indien als auch von Pakistan maximale militärische Zurückhaltung.
Pakistans Premierminister hat Sitzung von Sicherheitsausschuss angekündigt
22.53: Pakistans Premierminister Shehbaz Sharif hat eine Sitzung des Nationalen Sicherheitsausschusses in Islamabad angekündigt. Das Treffen wurde demnach für Mittwochmorgen 10 Uhr (Ortszeit) angesetzt.

In einer auf X veröffentlichten Stellungnahme schrieb Sharif: «Pakistan hat jedes Recht, auf diesen von Indien aufgezwungenen Kriegsakt mit Gewalt zu reagieren, und es wird eine solche Reaktion auch geben.» Er sagte, die «gesamte Nation» stehe hinter den pakistanischen Streitkräften, wenn es darum gehe, «mit dem Feind umzugehen».
Pakistan: «Bereiten uns auf Gegenschlag vor»
23.11: Pakistans Verteidigungsminister Khawaja Asif bestätigte gegenüber dem britischen «Guardian», dass Raketen aus dem indischen Luftraum auf mindestens sieben Ziele in Pakistan abgefeuert worden seien, darunter mindestens zwei im pakistanisch verwalteten Teil Kaschmirs.
Asif sagte, Pakistan werde noch vor Sonnenaufgang massiv auf die indischen Angriffe reagieren: «Wir bereiten uns darauf vor. Pakistans Reaktion wird noch vor dem Morgen bekannt gegeben.»
Auch der Generalstabschef der pakistanischen Streitkräfte sagte, Pakistan werde auf die «feigen» Angriffe Indiens auf Zivilisten angemessen reagieren.
Gegenüber der Zeitung «Dawn», sagte Chaudhry: «Ich sage es unmissverständlich: Pakistan wird darauf reagieren, wann und wo es will. Diese abscheuliche Provokation wird nicht unbeantwortet bleiben.»
Indien greift mehrere Ziele in Pakistan an
22.44: Zwei Wochen nach einem Terroranschlag in der Unruheregion Kaschmir hat Indien nach eigenen Angaben insgesamt neun Standorte in Pakistan angegriffen.
Bei den Zielen handele es sich um «terroristische Infrastruktur», hiess es in einer Mitteilung des Verteidigungsministeriums in Neu-Delhi.
Pakistanische Geheimdienstkreise und Pakistans Armee berichteten von indischen Luftangriffen. Dies in den Städten Kotli und Muzaffarabad im pakistanischen Teil der Himalaya-Region Kaschmir.
Zudem habe es auch Angriffe auf die Stadt Bahwalpur in der Provinz Punjab. In Bahwalpur sei eine Moschee angegriffen worden, hiess es weiter.

In einem Gespräch mit «GEO News» bezeichnete Pakistans Verteidigungsminister Khawaja Asif den indischen Angriff als «feige und verdeckt».
Zudem sagte er, er habe sich gegen die Zivilbevölkerung gerichtet. Indiens Behauptungen, es habe «Terroristenlager» angegriffen, seien falsch, fügte er hinzu.
Laut Indien waren die Massnahmen «zielgerichtet, massvoll und nicht eskalierend» gewesen und es seien keine pakistanischen Militäreinrichtungen angegriffen worden. Weiter hiess es: «Indien hat bei der Auswahl der Ziele und der Ausführungsmethoden erhebliche Zurückhaltung gezeigt.»