Tierischer Umzug auf Borneo: Wegen einer Umgestaltung am alten Standort mussten 250 gerettete Orang-Utans in eine neue Station umgesiedelt werden.
Die Orang-Utans werden per Bus zur neuen Station transportiert.

Das Wichtigste in Kürze

  • 250 gerettete Orang-Utans reisen auf Borneo im Bus zu ihrer neuen Station.
  • Im Gebiet des alten Rettungszentrums wird nämlich ein Naherholungsgebiet erbaut.
  • Im neuen Zentrum wartet eine riesige Fläche auf die Tiere mit vielen Klettermöglichkeiten.
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Fast 250 gerettete Orang-Utans aus einem bekannten Schutzzentrum sind in eine neue Station umgesiedelt worden.

Der Grund: Im Gebiet des alten, seit gut 25 Jahren bestehenden Rettungszentrums Nyaru Menteng wird ein kommunaler Stadtwald zu einem Naherholungsgebiet umgestaltet.

«Das bedeutet viele menschliche Besucherinnen und Besucher – nicht ideal für ein Orang-Utan-Rehabilitationszentrum.» Dies teilte die Organisation BOS (Borneo Orangutan Survival) mit.

Denn das oberste Ziel der Rehabilitation sei, dass die Menschenaffen lernten, ohne ständige menschliche Kontakte in freier Wildbahn zu überleben. «Das wäre am alten Standort nicht mehr möglich gewesen», betonte BOS.

Aufgeregte Waldschüler

Der Vorsitzende der Stiftung, Jamartin Sihite, sagte: «Mit der neuen und besseren Einrichtung hoffen wir, den Rehabilitationsprozess zu beschleunigen. Und die Orang-Utans bald wieder in ihren natürlichen Lebensraum zurückzubringen, wo sie ihre Rolle in der Natur erfüllen können.»

Besonders aufregend war der Umzug für mehr als 20 Waldschüler: Verwaiste Orang-Utan-Kinder lernen täglich im Unterricht, wie sie später im Dschungel überleben können.

Umzug von Orang-Utan-Rettungszentrum auf Borneo
Einsteigen bitte: An der Hand ihrer Pfleger erkunden die jungen Orang-Utans erst einmal den Bus.
Umzug von Orang-Utan-Rettungszentrum auf Borneo
Für die meisten Waldschüler war der Umzug sehr aufregend.
Umzug von Orang-Utan-Rettungszentrum auf Borneo
Unterwegs zum neuen Zuhause: Das Busfahren war für die Orang-Utans eine Neuheit.
Umzug von Orang-Utan-Rettungszentrum auf Borneo
Neugierig erkunden die Waldschüler den Wald im neuen Zentrum.
Umzug von Orang-Utan-Rettungszentrum auf Borneo
Viele gerettete Orang-Utans müssen erst einmal lernen, wie man auf Bäume klettert.

Dazu gehört es, sicher zu klettern, Nahrung zu finden und Schlafnester herzustellen. Denn wilde Orang-Utans bauen sich jede Nacht in den Baumwipfeln mit flinken Fingern einen gemütlichen Schlafplatz.

Die jüngeren Waldschüler durften zusammen mit ihren Pflegern im Bus zum neuen Standort reisen.

«Natürlich waren die Orang-Utan-Kinder sehr aufgeregt. Während der Fahrt vom alten auf das neue Gelände haben sie sich an uns festgehalten», erzählt die Affen-Babysitterin Kumie. «Aber sie waren auch neugierig und haben die neue Waldschule gleich erkundet.»

Das neue Rettungszentrum ist mit 132 Hektar fast doppelt so gross. Es liegt auch nicht weit entfernt von der alten Station in Zentral-Kalimantan.

Umzug durch Spenden finanziert

Kalimantan ist der indonesische Teil der riesigen Insel Borneo. Finanziert wurde der Umzug durch Spenden.

Für die Waldschüler gibt es jede Menge stabile Seile, Reifenschaukeln und künstliche Nestern sowie einen Spielplatz mit vielen Klettermöglichkeiten. Neben der Waldschule betreibt BOS einen Kindergarten mit Babyhaus sowie eine «Walduni».

Hast du schon einmal einen Orang-Utan gesehen?

Dabei handelt es sich um Vorauswilderungsinseln, wo die Tiere beweisen müssen, dass sie in freier Wildbahn überleben können. Einige gerettete Orang-Utans werden aber nie allein im Regenwald zurechtkommen und bleiben permanent im BOS-Zentrum.

Warum sind Orang-Utans so bedroht?

Orang-Utans, die nur noch in den Dschungeln von Borneo und Sumatra leben, sind bedroht. Dies, vor allem wegen der massiven Abholzung der Regenwälder für Palmölplantagen und Kohleminen sowie durch den illegalen Wildtierhandel.

Die grössten Baumbewohner der Welt werden gejagt, getötet oder illegal als Haustiere gehalten.

Auf der Roten Liste der IUCN werden die Tiere als «vom Aussterben bedroht» eingestuft. Deren Genmaterial ist zu 97 Prozent mit dem von Menschen identisch.

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