Der globale Süden benötigt im Kampf gegen die Klimakrise einem Bericht zufolge bis 2030 jährlich 2,4 Billionen Dollar (rund 2,4 Billionen Euro).
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An der COP 27 wurde vor allem geredet, findet Andreas Missbach. - AFP/Archiv

Rund eine Billion Dollar müsse von Industrieländern, ausländischen Investoren und multilateralen Entwicklungsbanken kommen, heisst es in dem am Dienstag veröffentlichten Bericht im Auftrag Ägyptens und Grossbritanniens, dem aktuellen und dem vorhergehenden Gastgeber der UN-Klimakonferenz.

Die restliche Summe von rund 1,4 Billionen Dollar muss demnach von privaten oder öffentlichen Investoren innerhalb der Entwicklungs- und Schwellenländer bereitgestellt werden, wie es in dem Bericht «Finance for Climate Action» der Ökonomen Vera Songwe, Nicholas Stern und Amar Bhattacharya heisst. Derzeit belaufen sich die Investitionen in Schwellen- und Entwicklungsländern mit Ausnahme Chinas auf etwa 500 Milliarden Dollar.

«Reiche Länder sollten erkennen, dass es in ihrem eigenen grundlegenden Interesse liegt, in Klimaschutzmassnahmen in Schwellen- und Entwicklungsländern zu investieren», erklärte Stern. Zudem sei es angesichts der Auswirkungen der hohen aktuellen und früheren Treibhausgasemissionen dieser Länder «auch eine Frage der Gerechtigkeit».

Die Autoren machen in ihrem Bericht konkrete Vorschläge zur Unterstützung der Länder des globalen Südens. So sollten etwa Industrieländer mehr zinsgünstige Darlehen gewähren und multilaterale Entwicklungsbanken umgestaltet werden.

Der Bericht bezieht sich auf Schwellen- und Entwicklungsländer mit Ausnahme Chinas. China wurde in den Schätzungen vermutlich wegen seines besonderen Status' nicht berücksichtigt. Die chinesische Wirtschaft ist die zweitgrösste der Welt und in vielerlei Hinsicht fortschrittlich.

Der Finanzbedarf im Kampf gegen die Erderwärmung und zur Bewältigung klimabedingter Schäden ist ein zentrales Thema der 27. Weltklimakonferenz (COP27) im ägyptischen Scharm el-Scheich. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) sagte bei der UN-Konferenz am Montag 170 Millionen Euro für die Bewältigung klimabedingter Schäden in Entwicklungsländern zu.

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