Gericht in Sri Lanka lässt Ex-Polizeichef auf Kaution frei

Das Wichtigste in Kürze
- Richter sieht nicht genügend Beweise für Missachtung von Anschlagswarnungen.
Ein Gericht entschied am Dienstag, dass die Beweislast gegen Pujith Jayasundara und Hemasiri Fernando nicht ausreiche, um Strafermittlungen wegen «krimineller Nachlässigkeit» einzuleiten. Staatsanwalt Dappula de Livera hatte beiden Fahrlässigkeit bei der Terrorismusprävention vorgeworfen und eine Anklage wegen Mordes gefordert.
Der zuständige Richter in der Hauptstadt Colombo urteilte, es lägen nicht genügend Beweise dafür vor, dass Jayasundara und Fernando konkrete Warnungen im Vorfeld der Anschläge missachtet hätten.
Jayasundara und Fernando hatten nach den Anschlägen ihre Ämter niederlegen müssen. Vor einem parlamentarischen Untersuchungsausschuss warfen sie Präsident Maithripala Sirisena Fehler bei der Bewertung der Bedrohungslage vor. Indische Geheimdienste hatten die Behörden in Sri Lanka bereits Anfang April vor geplanten Anschlägen an Ostern gewarnt.
Bei den Attacken auf Kirchen und Hotels am Ostersonntag waren 258 Menschen getötet und fast 500 weitere verletzt worden. Sri Lankas Regierung macht die Islamistengruppe NTJ für die Anschläge verantwortlich. Die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) reklamierte die Anschläge für sich.