Die Gaza Humanitarian Foundation hat kurzfristig die Verteilung von Hilfsgütern gestoppt. Grund waren mehrere Angriffe nahe der Ausgabezentren.
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Die Gaza Humanitarian Foundation (GHF) hatte kurzfristig ihre Verteilzentren geschlossen. - Keystone

Die Gaza Humanitarian Foundation (GHF) hat die Verteilung von Hilfsgütern in Gaza vorübergehend eingestellt. Die Organisation rief die Bevölkerung auf, aus Sicherheitsgründen die Zentren zu meiden.

Wie lange die Schliessung andauern sollte, blieb zunächst unklar. Ein Termin für die Wiedereröffnung wurde noch nicht genannt, sondern soll später bekanntgegeben werden.

Angriffe nahe der Hilfszentren in Gaza

In den Tagen vor der Schliessung kam es laut dem «Spiegel» mehrfach zu Angriffen in der Nähe der Hilfszentren. Die Hamas warf Israel vor, bei einem dieser Vorfälle zahlreiche Zivilisten in Gaza getötet und verletzt zu haben.

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Die Gaza Humanitarian Foundation wird von den USA und Israel unterstützt. - Keystone

Die GHF wies diese Vorwürfe als Falschmeldungen zurück, während die israelische Armee bestritt, direkt auf Menschen geschossen zu haben. Dennoch wurden die Vorfälle von internationalen Organisationen wie dem Roten Kreuz dokumentiert und untersucht.

Kurzfristige Wiedereröffnung der Zentren

Nach der Schliessung wurden die Verteilzentren der GHF bereits am darauffolgenden Tag wieder geöffnet. Die Organisation gab laut der «Tagesschau» an, allein an diesem Tag 1,4 Millionen Mahlzeiten verteilt zu haben.

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Zwischenzeitlich wurden in Gaza wieder Hilfsgüter ausgeteilt. - Keystone

Die Wiedereröffnung erfolgte offiziell, um Renovierungs- und Organisationsarbeiten durchzuführen und die Effizienz zu steigern. Dennoch bleibt die Sicherheitslage angespannt und die Situation für die Bevölkerung ungewiss.

Kontroverse um die Hilfsverteilung

Die GHF übernimmt seit Kurzem die Verteilung der Hilfsgüter im Gazastreifen, nachdem Israel die Blockade der Lieferungen gelockert hatte. Dabei werden Hilfsorganisationen der Vereinten Nationen und anderer Initiativen umgangen, wie «T-Online» berichtet.

Damit verletze die GHF die Prinzipien der Unparteilichkeit, Neutralität und Unabhängigkeit der UN. Zudem wird kritisiert, dass die Verteilung der Hilfsgüter durch die GHF nicht bedarfsgerecht erfolge.

Glaubst du, dass sich die humanitäre Lage im Gazastreifen bald bessern wird?

Menschen würden gezwungen, gefährliche Wege zu Verteilzentren auf sich zu nehmen. Schliesslich ist die Herkunft und Struktur der GHF selbst unklar: Sie wurde erst 2025 gegründet, hat keine nachgewiesene Erfahrung in der Nothilfe.

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