Fussballer Al-Araibi soll nach Bahrain ausgeliefert werden

Das Wichtigste in Kürze
- Der Fussballspieler Hakim Al-Araibi soll sich bei Aufständen im Bahrain beteiligt haben.
- Für den Haftantritt soll Al-Araibi nach Bahrain aus Thailand ausgeliefert werden.
Bahrain hat in Thailand offiziell die Auslieferung des ehemaligen Fussball-Nationalspielers Hakim Al-Araibi beantragt. Die Militärregierung des südostasiatischen Königreichs bestätigte heute Dienstag den Eingang der erforderlichen Papiere. Der 25-Jährige lebt eigentlich in Australien, wo er als politischer Flüchtling anerkannt ist. Als er mit seiner Frau nach Thailand in die Flitterwochen ging, wurde er auf Bitten Bahrains verhaftet.
Der Fall hat inzwischen auch international Aufmerksamkeit ausgelöst. Der Fussball-Weltverband FIFA und das Internationale Olympische Komitee (IOC) fordern Al-Araibis Freilassung. Der Fussballer spielt als Halb-Profi für einen Verein aus Melbourne.
Auslieferung im Prüfstand
Das Auslieferungsersuchen wird in Thailand nun geprüft, was Monate dauern kann. Eine Regierungssprecherin liess offen, wie die Prüfung ausfallen werde. Die endgültige Entscheidung liegt bei einem Gericht.
Rechtsanwalt Nadthasiri Bergman kündigte bereits an, gegen die geplante Auslieferung Widerspruch einzulegen. Derzeit sitzt sein Mandat im Gefängnis. Der Fussballer war 2014 in Bahrain in Abwesenheit zu zehn Jahren Haft verurteilt worden. Er soll sich 2011 während der arabischen Aufstände an Ausschreitungen beteiligt haben.
Spiel während Aufständen
Damals ging in Bahrain vor allem die Mehrheit der Schiiten gegen die sunnitische Führung auf die Strasse. Auch Al-Araibi ist Schiit. Der Fussballer weist alle Vorwürfe zurück.
Während der vermeintlichen Tatzeit stand er nach eigenen Angaben für Bahrains Nationalmannschaft bei einem Länderspiel gegen Katar auf dem Fussballplatz. Zuletzt spielte er für den Verein Pascoe Vale in der Ersten Liga des Bundesstaats Victoria. Der Club ist in Melbourne zuhause.