Was in Japan als architektonisches Vorzeigeprojekt begann, entwickelt sich zur tickenden Zeitbombe.
Flughafen Kansai
Spektakulär gebaut – aber bedroht: Der Flughafen Kansai liegt auf zwei künstlichen Inseln in der Bucht von Osaka. - Kansai Airports

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Flughafen Kansai vor der Küste Osakas versinkt schneller als geplant im Meer.
  • Trotz Milliardeninvestitionen droht dem japanischen Mega-Bau bis 2056 das Aus.
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Er wurde einst als architektonisches Meisterwerk gefeiert. Heute ist der Flughafen Kansai in Japan ein Mahnmal für die Grenzen technischer Machbarkeit.

Der drittgrösste Flughafen des Landes, der auf zwei künstlich angelegten Inseln in der Bucht von Osaka thront, ist seit seiner Eröffnung 1994 bereits um über 11,5 Meter abgesunken.

Ingenieure rechnen inzwischen damit, dass der Flughafen bis spätestens 2056 unter dem Meeresspiegel liegen könnte.

Gebaut wurde der Kansai International Airport auf einem Fundament aus 430 Millionen Kubikmeter Lehm und Schlick.

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Ein Untergrund, der unter dem enormen Gewicht des Milliardenprojekts stetig nachgibt. Die ursprünglich kalkulierte Senkung von acht Metern innerhalb von 50 Jahren war bereits bei Inbetriebnahme überschritten.

Längstes Terminalgebäude der Welt

Zwar wurde die Flughafeninsel mehrfach erhöht, zuletzt nach einer Überschwemmung im Jahr 2018. Auch die Ufermauern und Dämme wurden aufgestockt.

Doch trotz aller Gegenmassnahmen schreitet das Absinken schneller voran als gedacht, wie die «Bild» berichtet.

Der Flughafen Kansai ist nicht nur eines der ambitioniertesten Infrastrukturprojekte der Neuzeit, sondern auch ein Drehkreuz für über 30 Millionen Passagiere jährlich. Er ist durch eine fast vier Kilometer lange Brücke mit dem Festland verbunden und verfügt über das längste Terminalgebäude der Welt (1,7 Kilometer). Seine Gepäckabfertigung gilt als eine der zuverlässigsten weltweit.

Ob sich dieses technische Prestigeobjekt retten lässt, ist offen.

Fest steht: Der Wettlauf gegen das Wasser läuft. Und er erinnert daran, dass selbst die kühnsten Bauprojekte sich den Kräften der Natur beugen müssen.

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