EU fordert Länder in der Region zu Zurückhaltung auf

Das Wichtigste in Kürze
- Die EU hat Staaten wie Saudi-Arabien und den Iran aufgefordert, sich aus der Politik des Libanons herauszuhalten.
- Grund für die Angst vor einem neuen Konflikt im Libanon ist der aufsehenerregende Rücktritt des libanesischen Ministerpräsidenten Saad Hariri.
Die EU hat Staaten wie Saudi-Arabien und den Iran aufgefordert, sich aus der Politik des Libanons herauszuhalten. «Wir erwarten, dass es keine Einmischung von aussen gibt», sagte die EU-Aussenbeauftragte Federica Mogherini am Montag nach einem Treffen der EU-Aussenminister in Brüssel. Regionale Konflikte und Spannungen dürften nicht in das Land hineingetragen werden.
Mogherini kündigte an, dass sie an diesem Dienstag in Brüssel Gespräche mit dem libanesischen Aussenminister Gebran Bassil führen wolle. Bassil wird am selben Tag auch zu einem Treffen mit Frankreichs Präsident Emmanuel Macron in Paris erwartet.
Angst vor Konflikt
Grund für die Angst vor einem neuen Konflikt im Libanon ist der aufsehenerregende Rücktritt des libanesischen Ministerpräsidenten Saad Hariri. Als Grund deutete er ein Mordkomplott seitens der libanesischen Schiitenmiliz Hisbollah an, die vom Iran und von Syrien unterstützt wird. Damit löste der 47-Jährige Spekulationen aus, dass sein Rückzug von Saudi-Arabien erzwungen wurde, um Spannungen mit der Hisbollah zu erzeugen. Riad und Teheran sind Erzfeinde und kämpfen um die Vormachtstellung im Nahen Osten.
Saudi-Arabiens UN-Botschafter wies am Montag in New York Spekulationen, Hariri werde gegen seinen Willen in Saudi-Arabien festgehalten, als «grotesk» zurück. Hariri besuche das Land oft, habe die Staatsbürgerschaft und besitze ein Haus dort, sagte Abdallah Al-Mouallimi. «Es ist nicht merkwürdig, dass Saad Hariri in Saudi-Arabien ist. Er ist dort immer willkommen und das wird auch weiterhin so sein.»