Während der designierte US-Präsident Donald Trump weiterhin Interesse an Grönland bekundet, hat die Insel ganz andere Pläne.
Eisberg Grönland
Ein Eisberg treibt vor der grönländischen Siedlung Innaarsuit. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Der künftige US-Präsident Donald Trump hat angekündigt, Grönland kaufen zu wollen.
  • Die Insel gehört politisch zu Dänemark.
  • Allerdings wollen die Grönländer weder die USA noch Dänemark.
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Grönlands Premierminister Múte Egede hat in seiner Neujahrsansprache erklärt, dass er sich für die Unabhängigkeit von Dänemark einsetzen will.

«Unsere Zusammenarbeit mit dem Königreich Dänemark hat nicht zu einer vollständigen Gleichberechtigung geführt», sagte Egede.

Soll Grönland unabhängig werden?

«Es ist Zeit, die Hindernisse für die Zusammenarbeit – die wir als Fesseln des Kolonialismus bezeichnen können – zu überwinden.»

Grönland, einst dänische Kolonie, ist heute ein selbst verwaltetes Territorium Dänemarks. Doch die Unabhängigkeitsbewegung gewinnt an Unterstützung.

Koloniale Schatten der Vergangenheit

Egede betonte, dass letztlich die grönländische Bevölkerung über eine Loslösung von Dänemark entscheiden müsse. Einen Zeitrahmen für eine Abstimmung nannte er jedoch nicht.

Die Forderung nach Unabhängigkeit wird auch durch Enthüllungen über das historische Fehlverhalten Dänemarks gestützt.

Bis in die 1970er-Jahre hinein soll grönländischen Frauen gegen deren Willen Verhütungsmittel wie Spiralen eingesetzt worden sein. Kinder wurden aus ihrer Heimat verschleppt.

Donald Trump: Grönland als strategisches Ziel

Der gewählte US-Präsident Donald Trump bezeichnete Grönland kürzlich als «absolut notwendig» für die nationale Sicherheit der USA.

Die Regierung der Insel wies diese Forderung jedoch entschieden zurück. «Grönland gehört uns. Wir stehen nicht zum Verkauf und werden niemals zum Verkauf stehen», erklärte Egede.

Tasiilaq
Das Dorf Tasiilaq in Gröndland bei Dämmerung.
Inuit Ataqatigiit
Die Flagge der Inuit Ataqatigiit, einer politischen Partei in Grönland.
Donald Trump
Der designierte US-Präsident Donald Trump hatte angekündigt, Grönland kaufen zu wollen.

Dänemark kündigte an, seine militärische Präsenz in Grönland zu verstärken.

Die Insel ist weiterhin auf finanzielle Zuschüsse Dänemarks angewiesen. Die wirtschaftliche Basis bleibt stark von der Fischerei abhängig.

Trotz des Reichtums an Bodenschätzen wie Erdöl und Erdgas bleibt Grönlands Weg in die Unabhängigkeit ungewiss.

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