Chinas Präsident Xi reist überraschend in Unruhe-Region Tibet

Das Wichtigste in Kürze
- Der Präsident von China, Xi Jinping, ist überraschend in den Tibet gereist.
- Es handelt sich um den ersten Besuch eines chinesischen Staatschefs seit über 30 Jahren.
- Xi Jinping kam bereits am Mittwoch in der Region an.
Chinas Präsident Xi Jinping ist überraschend in die Unruhe-Region Tibet gereist. Der staatliche Fernsehsender CCTV zeigte am Freitag, wie Xi beim Verlassen seines Flugzeugs am Flughafen von Nyingchi eine Menschenmenge mit chinesischen Flaggen und traditioneller tibetischer Kleigung begrüsste. Demnach war der Staatschef bereits am Mittwoch in der Region angekommen, ohne dass dies offiziell angekündigt wurde.
Es ist der erste Besuch eines chinesischen Staatschefs in Tibet seit über drei Jahrzehnten. Zuletzt war Präsident Jian Zemin in 1990 dort gewesen. Xi war bereits zwei Mal auf offizieller Reise in der Unruhe-Region: 1998 als Parteichef der Provinz Fujian und 2011 als Vizepräsident.
Angespannte Beziehung zwischen Tibet und China
Tibet hat seit Jahrhunderten ein angespanntes Verhältnis zu China. Nach phasenweiser Unabhängigkeit hatte China immer wieder die Kontrolle über die Bergregion übernommen. 1951 besetzte die Volksrepublik das Gebiet und kontrolliert die autonome Region und die angrenzenden Provinzen, in denen ebenfalls viele Tibeter leben, bis heute mit harter Hand.

1959 kam es zum Aufstand, der gewaltsam niedergeschlagen wurde. Der Dalai Lama, das spirituelle Oberhaupt der Tibeter, floh daraufhin nach Indien und gründete in Dharamsala die tibetische Exilregierung. Viele Exil-Tibeter werfen der chinesische Regierung vor, ihre Kultur und Religion gewaltsam zu unterdrücken. Zuletzt war es Jahr 2008 in der Region zu Unruhen mit vielen Toten gekommen.
Peking gibt an, Tibet 1951 «friedvoll befreit» und dann Infrastruktur und Bildung in die unterentwickelte Region gebracht zu haben. Heute investiert China enorme Summen in die wirtschaftliche Entwicklung Tibets.