Bundeswehr beginnt in Israel Ausbildung an Drohne Heron TP

Das Wichtigste in Kürze
- Die Bundeswehr hat heute Montag mit der Ausbildung an der Drohne Heron TP begonnen.
- Deutschland will die Drohne nur zu Aufklärungszwecken verwenden und nicht bewaffnen.
Die Bundeswehr hat in Israel die Ausbildung deutscher Soldaten an der neuen Drohne «Heron TP» begonnen. Der auf acht Wochen angelegte Lehrgang sei auf dem Militärstützpunkt Tel Nof gestartet, teilte ein Luftwaffensprecher heute Montag mit. Gelehrt wird ausschliesslich die sogenannte Aufklärungsrolle mit der Drohne. Fünf von Israel geleaste Drohnen sollen ab 2020 im Einsatz sein.
Der Kommodore des Taktischen Luftwaffengeschwaders 51 «Immelmann», Oberst Kristof Conrath, bezeichnete den Ausbildungsbeginn als einen «weiteren Meilenstein in der erprobten und gut eingespielten Zusammenarbeit mit der Israelischen Luftwaffe». Er erklärte: «Das Training ist nötig, um das System künftig in Einsätzen, beispielsweise in Afghanistan oder Mali einsetzen zu können.»
Streit in der Politik
Deutschland verzichtet nach politischem Streit auf eine Bewaffnung der Kampfdrohne «Heron TP», die deswegen als «bewaffnungsfähige Drohne» bezeichnet wird. Die Bewaffnung war 2017 am Widerstand der SPD gescheitert.
Der CDU-Verteidigungsexperte Henning Otte hatte gefordert, eine Bewaffnung dürfe kein Tabu sein. Die Soldaten müssten bestmöglich ausgerüstet und geschützt sein. Der Einsatz von Kampfdrohnen unterscheidet sich nach Ottes Einschätzung nicht grundsätzlich von dem bemannter Kampfflugzeuge.
Die Linke forderte dagegen einen Stopp des Projektes vor dem Hintergrund, dass Bundestagsabgeordnete auf dem israelischen Stützpunkt kein Besuchsrecht haben. In der Türkei habe ein eingeschränktes parlamentarisches Besuchsrecht zum Abzug der Bundeswehr geführt.