UN-Friedenstruppen wurden im Libanon von Unbekannte angegriffen. Es wurden keine Verletzten gemeldet.
Blauhelme
Eine Gruppe «in ziviler Kleidung» habe die Blauhelme unter anderem mit Steinen attackiert, teilte Unifil mit. (Archivbild) - afp

Im Libanon sind Soldaten der UN-Friedenstruppen Unifil von Unbekannten angegriffen worden.

Eine Gruppe «in ziviler Kleidung» habe die Blauhelme unter anderem mit Steinen attackiert, teilte Unifil mit. Ein Soldat sei getroffen worden, Verletzte habe es jedoch nicht gegeben.

Die Soldaten hätten mit «nicht-tödlichen» Mitteln auf den Angriff reagiert und die Lage beruhigen können, hiess es weiter. Die betroffene Patrouille war im Rahmen eines zuvor abgestimmten Einsatzes gemeinsam mit der libanesischen Armee unterwegs.

Sicherheitskreise: Angreifer könnten Hisbollah-Unterstützer sein

Sicherheitskreisen zufolge soll es sich bei den Angreifern um Unterstützer der proiranischen Hisbollah handeln.

Unifils Auftrag ist es vor allem, die Spannungen zwischen Israel und der Hisbollah entlang der sogenannten Blauen Linie – der Grenze zwischen Israel und dem Libanon – zu reduzieren.

Die Friedenstruppen sollen die libanesischen Streitkräfte unterstützen und den freien Zugang der libanesischen Armee im Süden, wo die Hisbollah die Gebiete kontrollierte, sicherstellen.

Berichte über mögliches Ende von UN-Mission

Zuvor hatte es Berichte gegeben, wonach Israel sich gemeinsam mit seinem Verbündeten USA für ein Ende der UN-Mission im Südlibanon einsetzen wolle. Daraufhin kam es bereits am Montag zu Zwischenfällen mit UN-Patrouillen im libanesischen Grenzgebiet zu Israel.

Unifil wies die Berichte zurück. Es gebe derzeit viele Spekulationen, sagte ein Sprecher der Deutschen Presse-Agentur. Man müsse mit ungenauen Informationen sehr vorsichtig sein.

Verlängerung des Unifil-Mandats in Frage gestellt

Das Unifil-Mandat im Südlibanon wird jährlich durch den Sicherheitsrat der Vereinten Nationen verlängert, die nächste Abstimmung dazu steht voraussichtlich im August an. Israel ist zwar kein Mitglied des UN-Sicherheitsrats, die USA aber – als eine der wichtigsten Verbündeten Israels – sind ein ständiges Mitglied. Ein Veto der USA zur Verlängerung könnte das Mandat blockieren.

An der internationalen UN-Mission, die seit 1978 das Grenzgebiet zwischen Israel und dem Libanon überwacht, beteiligen sich insgesamt rund 10.000 Soldatinnen und Soldaten aus mehr als 40 Ländern.

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