In Deutschland hat heute der Prozess gegen einen Apotheker begonnen, der Krebsmedikamente zu gering dosiert haben soll.
Verschiedene Medikamente in einer Schublade angeordnet.
Verschiedene Medikamente in einer Schublade angeordnet. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Ein Apotheker aus Deutschland soll Krebsmedikamente gestreckt haben und steht heute in Essen (D) dafür vor Gericht.
  • Betroffen sind mutmasslich 1000 Patienten, es geht um knapp 62'000 Medikamente.
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Im Essener Landgericht hat der Prozess um angeblich gestreckte Krebsmedikamente begonnen. Angeklagt ist ein 47-jähriger Apotheker aus Bottrop (DE). Die Staatsanwaltschaft wirft ihm vor, Krebsmedikamente zu gering dosiert, bei den Krankenkassen aber voll abgerechnet zu haben.

Betroffen sind mutmasslich mehr als 1000 Patienten aus sechs Bundesländern. Den gesetzlichen Krankenkassen soll ein Schaden von rund 56 Millionen Euro entstanden sein.

Die Frage nach dem Warum

Im Prozess geht es um fast 62'000 Medikamente, die in der Apotheke des Angeklagten zwischen 2012 und 2016 individuell zubereitet worden sind. Zum Prozessauftakt am Montag kamen auch zahlreiche Betroffene. Sie erwarten vor allem Antworten nach dem Warum.

Eine 56-jährige Frau aus Bottrop, die an Krebs erkrankt ist und vom angeklagten Apotheker Medikamente bezogen hat, sagte vor Prozessbeginn: «Ich möchte leben und kämpfe dafür, dass es ein gerechtes Urteil geben wird.»

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