Afghanistan: Acht Polio-Impfhelfer getötet

Das Wichtigste in Kürze
- Bei mehreren Anschlägen in Afghanistan kamen mindestens acht Impfhelfer ums Leben.
- Bislang bekannte sich noch niemand zu den Anschlägen.
- Schon 2021 wurden gemäss UN-Berichten neun Impfhelfer in Afghanistan getötet.
In Afghanistan sind mindestens acht Impfhelfer einer aktuell landesweit laufenden Kampagne gegen Kinderlähmung getötet worden. Das teilte der stellvertretende UN-Sonderbeauftragte für Afghanistan, Ramiz Alakbarov, am Donnerstag auf Twitter mit. Sie seien bei vier separaten Vorfällen getötet worden. Ereignet habe es sich in der Stadt Kundus, im Bezirk Imam Sahib sowie in Tachar im Norden des Landes.
Die UN verurteile die Angriffe auf das Schärfste, schrieb Alakbarov weiter. Es seien die ersten Angriffe auf Polio-Impfhelfer seit der Wiederaufnahme landesweiter Polio-Impfkampagnen im November. «Diese sinnlose Gewalt muss sofort aufhören und die Verantwortlichen ermittelt und vor Gericht gestellt werden», forderte Alakbarov. Er sprach zudem den Familien, Freunden und Kollegen dieser «mutigen» Gesundheitsmitarbeiter im Namen der UN tiefstes Beileid aus.
Bislang bekannte sich noch niemand zu den Anschlägen
Bisher bekannte sich niemand zu den Angriffen. In der Vergangenheit hatte die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) derartige Tötungen für sich reklamiert, allerdings in anderen Landesteilen. Die regierenden militant-islamistischen Taliban erlauben seit November landesweite Impfkampagnen.
Vor ihrer Machtübernahme im August waren Impfteams in den von ihnen kontrollierten Gebieten immer wieder auf Schwierigkeiten gestossen. Die Islamisten warfen ihnen vor, für die damalige Regierung zu spionieren. 2021 wurden laut UN in Afghanistan neun Impfhelfer getötet.