Die neuen Exportzölle nach China treffen US-Chiphersteller Nvidia hart. Der Konzern sieht sich mit zusätzlichen Belastungen in Milliardenhöhe konfrontiert.
Nvidia Schild Taiwan
Noch produziert Nvidia hauptsächlich in Taiwan. (Archivbild) - Keystone

Der Halbleiter-Bigplayer Nvidia spürt die Konsequenzen des Handelsstreits zwischen den USA und China. Die neuen US-Zölle auf KI-Chips kosten den Konzern nach eigenen Angaben rund 5,5 Milliarden Dollar (rund 5 Milliarden Franken).

Die Exportkontrollen der US-Regierung betreffen vor allem den H20-Chip, der für Künstliche Intelligenz eingesetzt wird. Das Unternehmen rechnet diese Belastung bereits im ersten Quartal ab, wie «n-tv» meldet.

Der Aktienkurs des Konzerns fiel nachbörslich um rund sieben Prozent, was die Nervosität der Anleger widerspiegelt. Die Börse reagierte laut «n-tv» besonders sensibel auf die Nachricht.

Breite Nachfrage nach Nvidia-Chips

Chinesische Tech-Giganten wie Tencent, Alibaba und ByteDance hatten wegen der Nachfrage nach KI-Lösungen grosse Bestellungen aufgegeben. Die Chips sollen insbesondere für KI-Modelle des Start-ups DeepSeek besonders gefragt sein.

Nvidia Laptop Deepseek Hand
Die Chips von Nvidia kommen auch beim KI-Modell DeepSeek zum Tragen. (Symbolbild) - Keystone

Auch kleinere Unternehmen investieren in Server mit Nvidia-Hardware. Laut «Heise» betrifft die Situation nicht nur Grosskonzerne, sondern auch Firmen aus Gesundheitswesen und Bildung.

Die Unternehmen bestellten allein im ersten Quartal H20-Chips im Wert von mindestens 16 Milliarden US-Dollar (rund 14,5 Milliarden Franken). Das überstieg die Produktionskapazitäten von Nvidia, wie «Swissinfo» berichtet.

Nvidia und die China-Zölle

Die US-Regierung will mit den Exportkontrollen verhindern, dass fortschrittliche Nvidia-Chips in China militärisch genutzt werden. Schon unter Joe Biden gab es laut «Swissinfo» Hürden, doch Donald Trump verschärfte die Vorgaben nochmals deutlich.

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Die Trump-Administration sieht offenbar die Gefahr, dass Innovationen von Nvidia von China militärisch genutzt werden könnten. (Archivbild) - Keystone

Der Hersteller konnte deshalb nur eine abgespeckte Version, den H20, nach China liefern. Nun fällt auch dieser Chip unter die neuen Exportauflagen, wie das Portal «CIO» erklärt.

Die Exportbeschränkungen treffen Nvidia besonders hart, da China ein wichtiger Absatzmarkt ist. Im vergangenen Jahr erzielte das Unternehmen dort zwischen 12 und 15 Milliarden US-Dollar Umsatz, wie «Focus» berichtet.

China und USA vor «Tech-Schlacht?»

Die neuen Zölle sind Teil der anhaltenden Handelsstreitigkeiten zwischen den USA und China. Analyst Daniel Ives von Wedbush Securities sieht darin einen «ersten Schuss in der Tech-Schlacht», wie «n-tv» berichtet.

Glaubst du, dass KI-Chips aus den USA in China militärisch genutzt werden?

Die US-Regierung befürchtet, dass die Chips für Supercomputer oder militärische Zwecke genutzt werden könnten. Experten warnen laut «Focus» zudem vor negativen Folgen für US-Verbraucher durch steigende Preise.

Wirtschaftsexperten sehen die Gefahr, dass die Zölle die Inflation in den USA weiter anheizen könnten. Die Märkte reagierten weltweit mit Kursverlusten, wie das «Wallstreet-Online» berichtet.

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