Weisses Haus schränkt Zugang von Nachrichtenagenturen ein

Das Weisse Haus schränkt nach Medienberichten den Zugang von Nachrichtenagenturen zu US-Präsident Donald Trump über den sogenannten Korrespondenten-Pool ein. Zuvor war bereits die US-Nachrichtenagentur Associated Press (AP) von Veranstaltungen im Oval Office im Weissen Haus ausgeschlossen worden – auch nach einer anderslautenden richterlichen Anweisung. Vertreter von Nachrichtenagenturen – in der Regel AP, Reuters und Bloomberg – sollen nun nicht mehr Plätze im Pool sicher haben.
Stattdessen sollen diese rotierend an Print- oder Agenturjournalisten gehen. Das teilte Trumps Sprecherin Karoline Leavitt am Dienstag (Ortszeit) mit, wie unter anderem die «New York Times» berichtete. Leavitt behielt sich demnach ausserdem die letzte Entscheidung über die Besetzung des Pools vor.
In den USA wird der Präsident bei öffentlichen Auftritten von dem Pool – einer Gruppe von Reporterinnen und Reportern – begleitet. Vertreten sind dabei in der Regel Fernsehen, Radio, Printmedien, Nachrichtenportale und Agenturen. Die ausgewählten Reporter teilen dann ihre Informationen mit den übrigen Kollegen – eine wichtige Stütze für alle Journalisten, die über den US-Präsidenten berichten.
Kritik an Einschränkungen
Eine AP-Sprecherin sagte in einer Mitteilung, die Agentur sei zutiefst enttäuscht, dass die Regierung sich für Einschränkungen gegen alle Nachrichtenagenturen entschieden habe, anstatt den Zugang der AP wiederherzustellen.
Ein Bundesgericht hatte das Weisse Haus vergangene Woche angewiesen, AP wieder Zugang zum Oval Office, zur Präsidentenmaschine Air Force One und anderen Bereichen zu gewähren, wenn diese auch für andere Journalisten geöffnet sind. Die Regierung ging dagegen in Berufung. Hintergrund ist die Weigerung der AP, in ihrer Berichterstattung die von Trump verfügte Umbenennung des Golfs von Mexiko in «Golf von Amerika» zu verwenden.
Weisses Haus übt Vergeltung
Die unabhängige Reportervereinigung des Weissen Hauses (WHCA) kritisierte in einer Mitteilung: «Die heutigen Änderungen am Presse-Pool zeigen, dass das Weisse Haus nur ein neues Mittel einsetzt, um das Gleiche zu tun: Vergeltung zu üben an Nachrichtenorganisationen für eine Berichterstattung, die dem Weissen Haus nicht gefällt.»
Die WHCA hatte bisher die Hoheit über den Korrespondenten-Pool. Im Februar verkündete Leavitt jedoch, dass das Weisse Haus darüber die Kontrolle übernehme.