USA rechnen mit 10'000 Soldaten aus Nordkorea in Russland

Das Pentagon meldet die Entsendung nordkoreanischer Truppen nach Russland. «Wir gehen davon aus, dass Nordkorea etwa 10'000 Soldaten zur Ausbildung nach Ostrussland geschickt hat», erklärt Pentagon-Sprecherin Sabrina Singh.
Die Soldaten sollen in den kommenden Wochen die russischen Streitkräfte verstärken. Einige seien bereits näher an die ukrainische Grenze verlegt worden, berichtet «The New York Times».
Nordkoreanische Soldaten in Kursk
Ein möglicher Einsatzort der nordkoreanischen Truppen ist das russische Gebiet Kursk. Diese Region grenzt direkt an die Ukraine, wie «The Washington Post» berichtet.

NATO-Generalsekretär Mark Rutte bestätigt die Präsenz nordkoreanischer Einheiten in Kursk. «CNN» zitiert Rutte: «Dies könnte auf grössere Schwierigkeiten Putins hindeuten als bisher angenommen.»
Eskalationspotenzial und internationale Reaktionen
Der Einsatz nordkoreanischer Soldaten birgt erhebliches Eskalationspotenzial. Das US-Aussenministerium warnt vor «schwerwiegenden Auswirkungen auf die Sicherheit in Europa und im indopazifischen Raum».
Der ukrainische Präsident Selenskyj appelliert derweil an den Nordischen Rat um Unterstützung. Er fordert eine konkrete NATO-Beitrittsperspektive für die Ukraine, wie «Reuters» berichtet.
Hohe Verluste auf russischer Seite
Die Entsendung nordkoreanischer Truppen könnte ein Hinweis auf Russlands prekäre Lage sein. NATO-Schätzungen zufolge hat Russland über 600'000 Soldaten verloren, meldet «Associated Press».

Das Pentagon spricht von «ausserordentlichen Verlusten» der russischen Streitkräfte. Diese Entwicklung deutet auf eine «zunehmende Verzweiflung» Putins hin, so Pentagon-Sprecherin Singh.
Vorsätzlicher Einsatz unerfahrener Soldaten?
Experten sehen in der Truppenentsendung eine strategische Entscheidung Nordkoreas. «The Wall Street Journal» zitiert den Verteidigungsexperten James J.B. Park: «Kim schickt zunächst unerfahrene Soldaten, um Reaktionen zu testen.»
Glaubst du, dass der Einsatz von Soldaten aus Nordkorea im Auftrag Russlands kriegsentscheidend sein könnte?
Die Beobachtung des Einsatzes nordkoreanischer Munition könnte wertvolle Erkenntnisse liefern. Samuel Cranny-Evans vom Royal United Services Institute erklärt gegenüber «The Guardian»: «Ein Einsatz in Russland ermöglicht es Pjöngjang, es als Verteidigungsmassnahme darzustellen.»
Annäherung in Kriegszeiten
Die Beziehungen zwischen Russland und Nordkorea haben sich in den letzten drei Jahrzehnten stark gewandelt. Nach dem Zerfall der Sowjetunion kühlten die Beziehungen zunächst ab.
Unter Putin verbesserten sich die Kontakte schrittweise wieder. 2019 fand ein Gipfeltreffen zwischen Putin und Kim Jong-un statt, seit Beginn des Ukraine-Krieges intensivierte sich die Zusammenarbeit.