Das Spargremium Doge bekommt Zugriff auf sensible Bürgerdaten von Millionen Amerikanern. Der Oberste Gerichtshof setzt einstweilige Verfügungen dagegen aus.
Tech-Milliardär Elon Musk rief im Auftrag von US-Präsident Donald Trump das Kostensenkungsgremium Doge ins Leben. Dessen Mitarbeiter sollen nun auf noch mehr Daten zugreifen können. (Archivbild)
Tech-Milliardär Elon Musk rief im Auftrag von US-Präsident Donald Trump das Kostensenkungsgremium Doge ins Leben. Dessen Mitarbeiter sollen nun auf noch mehr Daten zugreifen können. (Archivbild) - Evan Vucci/AP/dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Doge erhält Zugriff auf sensible Daten von Millionen von Bürgern.
  • Das Oberste Gericht hat dies in einer Eilentscheidung entschieden.
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Im Streit über den Zugang des Spargremiums Doge auf sensible Daten von Millionen Bürgern hat sich die US-Regierung vor dem Obersten Gericht vorerst durchgesetzt. Mit einer Eilentscheidung erlaubte der Supreme Court Mitarbeitern des zunächst von Tech-Milliardär Elon Musk ins Leben gerufenen Kostensenkungsgremiums Zugriff auf Daten der Sozialversicherungsbehörde (SSA). Eine niedrigere Instanz hatte dies mit einer einstweiligen Verfügung untersagt.

In der Sache soll der Rechtsstreit weitergeführt werden – auch wenn Doge-Mitarbeiter in der Zwischenzeit bereits auf die Daten zugreifen können. Die Entscheidung des Supreme Courts fiel mit der Mehrheit der konservativen Richter. Drei eher liberale Richterinnen stimmten dagegen. Richterinnen Ketanji Brown Jackson und Sonia Sotomayor kritisierten in einer abweichenden Meinung, dass Doge-Mitarbeiter sofort Zugriff auf «höchst sensible Daten» bekämen, obwohl der Rechtsstreit in der Sache noch andauere. Dies gefährde die Privatsphäre von Millionen Amerikanern.

Daten umfassen auch Adressen und Kontonummern

Die Daten der Behörde umfassen die in den USA besonders wichtige Sozialversicherungsnummer, Geburtsdaten, Kontonummern, Adressen sowie in manchen Fällen auch Informationen zu Rentenzahlungen oder sogar gesundheitliche Daten.

In der niedrigeren Instanz hatte Richterin Ellen Lipton Hollander eine einstweilige Verfügung gegen den Datenzugang erlassen und kritisierte, Doge habe unter fadenscheinigen Vorwänden «uneingeschränkten Zugang» zu «persönlichen und privaten Informationen von Millionen Amerikanern» erhalten. Die Regierung argumentiert, der Zugriff auf die Daten sei nötig, um Betrug und verschwenderische Ausgaben auszumerzen.

Musk ist weg – aber das Sparen soll weitergehen

US-Präsident Donald Trump will die Staatsausgaben massiv kürzen und hatte Musk mit der Umsetzung beauftragt. Er trieb bis Ende Mai den Umbau des Staatsapparats mit dem ans Weisse Haus angeschlossenen Department of Government Efficiency (Doge) voran. Während Musk sich seit kurzem wieder ganz seinen Unternehmen widmet, darunter Tesla, stehen Doge-Mitarbeiter mittlerweile im Dienst der Regierung. Trump zufolge soll die Mission des Gremiums auch ohne Musk weitergehen.

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