Ein US-Bundesrichter hat Trumps Vorhaben, das Bildungsministerium zu schliessen, vorerst blockiert. Die Regierung habe gegen die Gewaltenteilung verstossen.
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Donald Trump will mit dem Projekt «Golden Dome» eine neue Ära der US-Raketenabwehr einläuten. - Keystone

Donald Trump hatte im Wahlkampf angekündigt, das US-Bildungsministerium aufzulösen. Er begründete dies damit, dass das Ministerium seiner Ansicht nach ineffizient sei und Steuergelder verschwende.

Die Regierung wollte die Aufgaben des Ministeriums auf die Bundesstaaten übertragen. Lediglich Kernaufgaben wie die Finanzierung von Schulen in ärmeren Regionen sollten weiterhin zentral koordiniert werden.

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Trump will die «Big Beautiful Bill» bis Anfang Juli umsetzen. - Keystone

Trump sah das Ministerium zudem als Zentrum linksliberaler Ideologien, die er zurückdrängen wollte. Bildungsministerin Linda McMahon begann unmittelbar mit Trumps Anordnung, Mitarbeitende zu entlassen.

US-Bundesrichter stoppt Trumps Plan

Ein US-Bundesrichter in Boston hat die Umsetzung der Schliessungspläne nun jedoch gestoppt. Er ordnete laut «Tagesschau» an, dass bereits entlassene Mitarbeiter wieder eingestellt werden müssen.

Die einstweilige Verfügung untersagt der Regierung, weitere Schritte zur Auflösung des Ministeriums einzuleiten. Damit wird die geplante Umstrukturierung zunächst ausgesetzt.

Geklagt hatten unter anderem Schulbezirke und Lehrerverbände, wie «Spiegel» berichtet. Sie befürchteten erhebliche Nachteile für das Bildungssystem und die betroffenen Schüler.

Begründung des Gerichts

Der Richter sah die Gefahr eines nicht wiedergutzumachenden Schadens für das Bildungssystem. Besonders für benachteiligte Schülergruppen könnten die Folgen gravierend sein.

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Trumps Pläne würde vielen Kindern, insbesondere aus ärmeren Verhältnissen, den Zugang zu Bildung erschweren. - Depositphotos

Die Kläger argumentierten, dass die Entlassungen einer illegalen Schliessung des Ministeriums gleichkämen. Dadurch könnten wichtige Aufgaben wie die Förderung der Sonderschulbildung und die Durchsetzung von Bürgerrechten nicht mehr erfüllt werden.

Der Richter betonte, dass die geplanten Massnahmen das Ministerium lähmen würden. Finanzielle Unsicherheit und ein erschwerter Zugang zu Bildung wären die Konsequenz.

Reaktionen und Ausblick

Trumps Regierung verteidigte die geplanten Entlassungen als Massnahme zur Effizienzsteigerung. Sie betonte, dass eine vollständige Schliessung des Ministeriums nur mit Zustimmung des Kongresses möglich sei.

Wird Trump seine Pläne zur Schliessung des Bildungsministeriums dennoch durchsetzen können?

Wie es nun weitergeht, hängt von weiteren gerichtlichen Entscheidungen und möglichen politischen Kompromissen ab. Das Thema bleibt in den USA hoch umstritten.

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