Erneut kündet Donald Trump eine Zollerhöhung für Kanada an: Ab morgen soll der Zoll auf kanadischen Stahl um 50 Prozent steigen.
Donald Trump
Donald Trump plant ab Mittwoch weitere Zollerhöhungen für Kanada. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Im Handelskrieg zwischen den USA und Kanada wurden schon wieder Zölle erhöht.
  • Trump kündigte einen 50 Prozent höheren Tarif auf kanadischen Stahl und Aluminium an.
  • Dies als Reaktion auf den Aufschlag auf Strompreise durch die kanadische Regierung.
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US-Präsident Donald Trump will Stahl- und Aluminiumimporte aus Kanada mit zusätzlichen hohen Zöllen belegen.

Er habe seinen Handelsminister angewiesen, auf solche Einfuhren von dort Zölle von weiteren 25 Prozent zu erheben. Somit wird der Gesamtzoll von Mittwochfrüh an 50 Prozent betragen.

Dies sei eine Antwort darauf, dass Kanada eine Preiserhöhung für Stromexporte in die USA um 25 Prozent erhebt, schrieb Trump bei seinem Nachrichtendienst Truth Social.

Zollerhöhung der USA auf Stahl- und Aluminiumimporte

Donald Trump hatte im Februar Zölle für Stahl- und Aluminiumimporte in Höhe von 25 Prozent auf den Weg gebracht. Sie sollen generell für Einfuhren aus allen anderen Staaten gelten.

Auch ihr Inkrafttreten wird für Mittwoch erwartet. Trump argumentiert, exzessive Stahl- und Aluminiumimporte bedrohten die nationale Sicherheit der USA. Ausserdem wirft er China vor, den weltweiten Markt mit billigem Metall zu fluten.

Kanada als 51. Bundesstaat der USA?

In dem Posting bei Truth Social beschwerte sich der US-Präsident über die seiner Ansicht nach zu hohen Zölle, die Kanada erhebt. Er beschrieb die Ausgaben des Nachbarlandes für nationale Sicherheit als zu niedrig.

Stahl Industrie Kanada
Die USA will den Zoll auf kanadisches Stahl auf 50 Prozent erhöhen.
Donald Trump
Dies verkündete Donald Trump über die Plattform Truth Social.
Stahl Kanada
Die höheren Zölle auf Stahl- und Aluminiumimporte aus Kanada sollen ab Mittwochmorgen in Kraft treten.

Trump bekräftige ausserdem erneut sein Ziel, dass Kanada zu einem Bundesstaat der USA werden solle. Eine Forderung, die dort seit Wochen heftige Kritik und Proteste auslöst.

Importe in die USA

Jüngsten Daten zufolge wird rund ein Viertel des von der Industrie in den USA verwendeten Stahls importiert. Bei Aluminium liegt der Wert bei mehr als 40 Prozent. Bei Sekundäraluminium, das aus recyceltem Material stammt, ist der Wert noch einmal deutlich höher.

Findest du die Zollerhöhungen von Trump gerechtfertigt?

Ökonomen erwarten, dass durch die höheren Importkosten die Produktionskosten vieler amerikanischer Industriebetriebe steigen. Kunden drohten Preiserhöhungen und die Wettbewerbsfähigkeit der Betriebe im Ausland sinke.

Zollkurs von Donald Trump

Stahl und Aluminium fallen eigentlich unter das nordamerikanische Freihandelsabkommen USMCA. Für diese Waren hatte Trump vergangene Woche, nachdem er pauschale Zölle für Waren aus Kanada und Mexiko verhängt hatte, einen einmonatigen Zoll-Aufschub gewährt.

Es ist offen, ob dieser nun weiter auch für Stahl und Aluminium aus Kanada und Mexiko gilt.

Trump fuhr seit Amtsantritt einen Schlingerkurs in seiner Zollpolitik. Zölle auf Waren aus Kanada und Mexiko zum Beispiel setzte er kurz nach deren Einführung teilweise wieder aus – und drohte gleichzeitig mit neuen Strafmassnahmen.

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