Im US-Haftlager in Guantanamo soll 2021 der Prozess gegen mutmassliche Beteiligte an den Planungen für die Terroranschläge am 11. September 2001 beginnen.
terroranschläge
Ein Richterhammer auf einem Tisch. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Anschläge vom 11. September 2001 kosteten Tausenden Menschen das Leben.
  • Der Prozess gegen fünf mutmassliche Beteiligte soll 2021 starten.
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Der Prozess gegen gegen fünf mutmassliche Beteiligte an den Planungen für die Terroranschläge am 11. September 2001 könnte bald starten.

Ein Militärrichter habe den Beginn der Auswahl der Geschworenen für den 11. Januar 2021 festgesetzt. Dies berichteten US-Medien. Auf der Anklagebank wären unter anderem der mutmassliche Drahtzieher Khalid Sheikh.

September Khalid Sheikh
Der mutmassliche Drahtzieher der Terroranschläge am 11. September 2001. - HO/AFP/Archiv

Damit würde der Prozess genau acht Monate vor dem 20. Jahrestag der Anschläge beginnen. Insgesamt fast 3000 Menschen kamen in New York, bei Washington und im Bundesstaat Pennsylvania ums Leben.

Die fünf mutmasslich an den Vorbereitungen der Anschläge beteiligten Männer wurden in den Jahren 2002 und 2003 in Pakistan gefasst. Später wurden sie nach Guantanamo gebracht.

Verdächtiger um Terroranschläge am 11. September 2001 hat mit Tat angegeben

Khalid Sheikh Mohammed hat sich selbst damit gebrüstet, die Terroranschläge am 11. September 2001 geplant zu haben.

Zu den Angeklagten gehört auch Ramsi Binalshibh. Er hatte in der sogenannten Hamburger Terrorzelle mit Mohammed Atta zusammen gewohnt, dem Anführer der Todespiloten vom 11. September.

Die Anklageerhebungen gegen die fünf Männer datieren bis 2012 zurück. Seitdem fanden aber lediglich Voranhörungen zur Vorbereitung des Prozesses statt.

Anwälte halten Datum für unrealistisch

Das jetzt offenbar von dem Richter festgesetzte Datum für den Prozessbeginn bezeichneten mehrere Anwälte der Verteidigung bereits als unrealistisch. Auch sei das Lager in Guantanamo für einen Prozess von dieser Grösse nicht geeignet, sagten sie dem US-Radiosender NPR.

Der Prozess soll vor einer Militärkommissionen stattfinden, die unter dem früheren Präsidenten George W. Bush eigens dafür eingesetzt worden waren, um im Rahmen des «Kriegs gegen den Terror» Beschuldigte abzuurteilen. Es wäre der bislang erste Prozess vor einem dieser Sondertribunale.

Auch wenn die Militärkommissionen unter Präsident Barack Obama reformiert wurden, sind sie weiterhin stark umstritten. Denn die Rechte des Angeklagten sind im Vergleich zu ordentlichen Gerichten eingeschränkt.

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