Reality-Show «The Activist» sorgt für Kontroverse in den USA

Das Wichtigste in Kürze
- Aktivisten sollen in der US-Sendung um ein Preisgeld antreten.
- Viele Aktivisten kritisieren, dass gesellschaftliches Engagement zu einem Spiel wird.
Mit der Ankündigung einer Reality-Show über das Engagement für wohltätige Zwecke hat der US-Sender CBS am Wochenende für Streit in den USA gesorgt.
Vorwürfe am Show-Konzept von zahlreichen Aktivisten
In der Sendung «The Activist», die ab Oktober ausgestrahlt werden soll, treten Aktivisten um ein Preisgeld gegeneinander an, wie es auf der Webseite des Senders hiess. Zahlreiche bekannte Aktivisten warfen dem Sender daraufhin vor, gesellschaftliches Engagement in ein Spiel zu verwandeln.
Laut CBS können die Zuschauer die Bemühungen von sechs Protagonisten verfolgen, die versuchen, «mächtige Bewegungen zu schaffen» und «echte Veränderung in einem von drei lebenswichtigen globalen Bereichen herbeizuführen: Gesundheit, Bildung und Umwelt». Das Finale soll am Rande des G20-Gipfels Ende Oktober in Rom stattfinden.
Mehrere Stars sind Teil der Produktion
Der «Erfolg» der Kandidaten soll an der Wahrnehmung ihrer Aktivitäten in Online-Medien sowie durch die Moderatoren gemessen werden. An der Produktion sind mehrere Stars beteiligt, darunter der Sänger Usher und die Schauspielerin Priyanka Chopra.

In Aktivistenkreisen sorgte die Ankündigung für Kritik: «Könnten sie das Geld nicht direkt an Aktivisten geben, anstatt Aktivismus in ein Spiel zu verwandeln und einen Bruchteil des benötigten Geldes in einen «Preis» zu investieren? Menschen sterben», schrieb die Schauspielerin und Feministin Jameela Jamil im Onlinedienst Twitter.
Anliegen finden durch Show bei breitem Publikum Gehör
«Es ist schwer genug, für eine Sache zu kämpfen. Und dann muss man für einen Haufen Millionäre tanzen und singen, während sie entscheiden, wer ihrer Brosamen würdig ist», sagte Nabilah Islam, eine ehemalige Kongresskandidatin der US-Demokraten in Georgia.
Die an der Produktion beteiligte Nichtregierungsorganisation Global Citizen verteidigte das Konzept: Aktivismus solle nicht trivialisiert werden, stattdessen sollten der «Einfallsreichtum und das Engagement» der Kandidaten gezeigt und ihre Anliegen einem noch grösseren Publikum nahe gebracht werden.