Mindestens 26 Tote bei Bränden an US-Westküste

Das Wichtigste in Kürze
- Die Waldbrände an der US-Westküste forderten mindestens 26 Tote.
- Dutzende werden noch vermisst.
- Schon jetzt gehören sechs der 20 Brände zu den grössten seit Beginn der Aufzeichnungen.
Bei den verheerenden Waldbränden an der Westküste der USA sind laut Medienberichten bisher mindestens 26 Menschen ums Leben gekommen. In Washington, Oregon und Kalifornien, den drei Bundesstaaten entlang der Küste, waren zudem Dutzende Menschen als vermisst gemeldet. Lokale Behörden befürchteten weitere Todesopfer.
Zehntausende Menschen mussten ihre Wohnungen verlassen, Hunderttausende sind angewiesen, sich auf eine Evakuierung vorzubereiten. Laut «New York Times» sind in den vergangenen Wochen rund fünf Millionen Acres Waldgebiet abgebrannt. Das entspricht rund 20'200 Quadratkilometern, in etwa die Fläche von Rheinland-Pfalz oder Sachsen-Anhalt.
Dutzende Weststaaten sind betroffen
Waldbrände lodern in einem Dutzend Staaten im Westen der USA, darunter in Utah, Wyoming, Arizona, Colorado oder Idaho. Das teilte die Bundesbehörde National Interagency Fire Center mit.
Fast 28'000 Feuerwehrleute und andere Einsatzkräfte kämpfen laut der Behörde in der gesamten betroffenen Region gegen die Flammen an. Auch mehr als 200 Soldaten halfen im Kampf gegen einen der Brandherde in Kalifornien mit.
Die Luftqualität erreichte Ärzten zufolge im Westen ein gesundheitsschädliches Niveau, so CNN. Dies könne Menschen auch empfänglicher für das Coronavirus machen, hiess es.
Zehntausende Menschen waren in Oregon auf der Flucht vor den Flammen. Immer näher kommen die Brände auch an die Grossstadt Portland.
In diesem Jahr waren in Oregon laut «New York Times» wegen Trockenheit besonders die Böden im Nordwesten des Staates ausgedörrt. Deshalb dringen die Brände auch in Regionen, die typischerweise nicht von Feuern betroffen sind.
40'000 müssen ihre Häuser verlassen
In dem Bundesstaat hätten 40'000 Anwohner ihre Häuser verlassen müssen, teilte die Gouverneurin von Oregon, Kate Brown, am Freitag mit. Darüber hinaus seien 500'000 Menschen in Gebieten mit Warnstufen unterschiedlicher Dringlichkeit aufgerufen, sich auf mögliche Evakuierungen vorzubereiten.

Schon am Mittwoch hatte Brown berichtet, dass fünf Kleinstädte nahezu komplett abgebrannt seien. Nach einer Hitzewelle mit starken Winden herrsche aber nun kühleres Wetter mit abflauenden Winden und der Aussicht auf Regen. Es gebe Hoffnung, dass sich dadurch die Brände langsamer ausbreiten.
«Wir befinden uns in einer Klimakrise»
Auch die Behörden in Kalifornien berichteten am Freitag von leicht besseren Wetterbedingungen. In dem südlich an Oregon grenzenden Bundesstaat waren am Freitag über 14'800 Feuerwehrleute gegen 28 grössere Feuer im Einsatz.
«Wir befinden uns in einer Klimakrise». Das erklärte der kalifornische Gouverneur Gavin Newsom am Freitag bei einem Ortsbesuch in den ausgebrannten Wäldern nahe der Ortschaft Oroville. Viele Wissenschaftler hätten diese Entwicklung schon vor Jahren vorausgesagt.
Es gilt unter Wissenschaftlern als sicher, dass die Klimakrise Trockenheit, Hitze und Wetterextreme verschärft, die zu heftigeren Waldbränden beitragen. Schon jetzt zählen sechs der Brände zu den 20 grössten in der Geschichte Kaliforniens seit Beginn der Aufzeichnungen um 1930.