Anthony Levandowsky wurde wegen der Weitergabe von Google-Geschäftsgeheimnissen verklagt. Er muss nun 179 Millionen Dollar an Google zahlen.
Millionenstrafe für Ex-Entwickler
Anthony Levandowski (Mitte, links) und sein Anwalt Miles Ehrlichat (Mitte, rechts) verlassen ein Gericht. Der spektakuläre Silicon-Valley-Konflikt um den Wechsel des Roboterwagen-Experten Levandowski von Google zu Uber hat ein Nachspiel. Levandowski muss seinem ehemaligen Arbeitgeber Google eine Geldstrafe von 179 Millionen Dollar (161 Mio Euro) zahlen. Das entschied ein Gericht in San Francisco am Mittwoch. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Anthony Levandowsky muss 179 Millionen Dollar an Google zahlen.
  • Er habe Geschäftsgeheimnisse von Google an Uber weitergegeben.
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Einer der Experten für selbstfahrende Autos muss seinem ehemaligen Arbeitgeber Google eine Geldstrafe von 179 Millionen Dollar zahlen. Das entschied ein Gericht in San Francisco am Mittwoch Ortszeit.

Anthony Levandowski war vorgeworfen worden, Geschäftsgeheimnisse aus dem Google-Konzern an seinen späteren Arbeitgeber Uber verraten zu haben. Damit habe er Mitarbeiter rechtswidrig abgeworben. Der Roboterwagen-Spezialist meldete daraufhin Privatinsolvenz an.

Laserradare im Mittelpunkt des Streits

Im Mittelpunkt des Streits steht die Technik der sogenannten Laserradare. Der rotierenden Geräte, mit denen die Fahrzeuge ihre Umgebung abtasten. Levandowski war einer der führenden Spezialisten, der die Technologie zunächst für die Google-Roboterwagen entwickelte. Danach entwickelte er sie für die neugegründete Schwesterfirma Waymo.

Waymo Borrowing
Anthony Levandowsky arbeitete bei Waymo bevor er zu Uber wechselte. - keystone

Er verliess Waymo Anfang 2016 und gründete das auf selbstfahrende Lastwagen spezialisierte Start-up Otto. Wenige Monate später wurde dieses für 680 Millionen Dollar von Uber gekauft. Levandowski wurde danach zum Chef des Roboterwagen-Programms von Uber.

Im Februar 2017 verklagte Waymo seinen Wettbewerber Uber und gab an, Levandowski habe vor seinem Abgang 14'000 Dokumente heruntergeladen. Uber bestritt stets, dass die vertraulichen Unterlagen jemals zum Fahrdienst-Vermittler gelangt seien.

Busse von 179 Millionen Dollar

Ein Schiedsgericht entschied dann im vergangenen Dezember, dass Levandowski und ein weiterer Entwickler unfaire und betrügerische Praktiken angewandt hatten. Und zwar indem sie heimlich Google-Kollegen abgeworben hätten. Am Mittwoch bestätigte ein Gericht des San Francisco County die Entscheidung des Schiedsgerichts. Es legte fest, dass Levandowski 179 Millionen Dollar an Google zahlen muss.

In seinem Antrag auf Insolvenzschutz erklärte Levandowski, dass er ein Vermögen von 50 bis 100 Millionen Dollar besitze. Dies reiche nicht aus, um die geforderte Summe an Google zu bezahlen. Unklar ist aber noch, ob Levandowski nicht durch eine Klausel in seinem Arbeitsvertrag mit Uber von Haftungsansprüchen freigestellt wurde. Uber liess diese Frage in einer aktuellen Mitteilung an die Börsenaufsicht offen.

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