McCarthy verliert erneut: Langwierigste Wahl seit dem 19. Jahrhundert

Das Wichtigste in Kürze
- Der aktuelle Machtkampf hatte bereits zuvor eine historische Dimension.
Es ist das erste Mal seit hundert Jahren, dass es überhaupt mehrere Anläufe braucht, um den Chefposten zu besetzen. 1923 waren neun Wahlgänge nötig, um einen Vorsitzenden zu bestimmen. Auch damals dauerte das Ganze mehrere Tage. Am längsten dauerte es 1855/56 – damals brauchte die Parlamentskammer zwei Monate für die Wahl und 133 Wahlgänge.
McCarthy konnte am Donnerstag trotz weiterer Zugeständnisse seine Gegnerinnen und Gegner in der Partei nicht hinter sich vereinen. Er schaffte es nicht, weitere Republikaner auf seine Seite zu ziehen – 20 Abgeordnete stimmten für andere Kandidaten, eine Parlamentarierin enthielt sich. Da die Republikaner nur eine knappe Mehrheit im Repräsentantenhaus haben, ist McCarthy auf fast jede Stimme in seiner Partei angewiesen, um Vorsitzender zu werden.