Kanadierin Deborah Lyons wird neue Sondergesandte der UNO

Das Wichtigste in Kürze
- Diplomatin Deborah Lyons wird neue Sondergesandte der UNO für Afghanistan.
- Die Kanadierin folgt damit auf den Japaner Tadamichi Yamamoto.
- Zuletzt war Lyons Botschafterin von Israel.
Die Kanadierin Deborah Lyons wird neue Sondergesandte der UNO für Afghanistan. Die Diplomatin wurde am Dienstag von Antonio Guterres, Generalsekretär der UNO, für den Posten nominiert, wie sein Büro mitteilte.
Lyons folgt auf den Japaner Tadamichi Yamamoto, der seit 2016 Chef der UNO-Mission für Afghanistan (Unama) war. Die Kanadierin war zuletzt Botschafterin ihres Landes in Israel. Von 2013 bis 2016 war sie in gleicher Funktion in Afghanistan tätig.
Afghanistan wird derzeit von einem Machtkampf um das Präsidentenamt gelähmt. Staatschef Ashraf Ghani und dessen Erzrivale Abdullah Abdullah beanspruchen die Präsidentschaft seit der Wahl im vergangenen Jahr für sich.
Zudem nahm die Gewalt in Afghanistan trotz der Unterzeichnung eines Abkommens zwischen den USA und Taliban zuletzt wieder stark zu. Die Aufständischen verübten landesweit dutzende Anschläge, bei denen afghanische Einsatzkräfte und Zivilisten getötet wurden.
Das im Februar vereinbarte Abkommen sieht unter anderem vor, dass die USA ihre Truppenstärke am Hindukusch deutlich reduzieren. Zentraler Bestandteil des Abkommens ist allerdings auch ein Gefangenenaustausch zwischen den Taliban und der afghanischen Regierung. Weil die Regierung und die Aufständischen aber über die Bedingungen des Austauschs streiten, wurde dieser Punkt bislang nicht umgesetzt.