Die kanadische Umweltministerin Catherine McKenna bekommt Polizeischutz. Sie wurde wegen ihrer Klimapolitik angefeindet.
Catherine McKenna
Kanadas ehemalige Umweltministerin Catherine McKenna. (Archiv) - AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • Die kanadische Umweltministerin Catherine McKenna steht unter Polizeischutz.
  • Sie wurde in letzter Zeit oft übel beschimpft.
  • Grund ist ihre Klimapolitik.
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Wegen einer Welle von Beschimpfungen und Anfeindungen im Zusammenhang mit ihrer Klimaschutzpolitik hat die kanadische Umweltministerin Catherine McKenna Polizeischutz erhalten.

«Der lautstarke Sexismus und die hasserfüllten Kommentare gegen die Menschen, die gegen den Klimawandel arbeiten, sind inakzeptabel». Dies sagte McKenna am Samstag (Ortszeit)zu den für Kanada ungewöhnlichen Schutzvorkehrungen, die vorübergehend gelten sollen.

Die Ministerin wurde in jüngster Zeit immer wieder in Online-Netzwerken sowie auf offener Strasse angefeindet. So berichtete McKenna, dass jemand sie aus einem Auto wüst beschimpft habe, als sie mit Kindern vor einem Kino stand. In Online-Netzwerken wurde sie als «Klima-Barbie» oder gar «Volksfeindin» und «Müll» beleidigt.

McKenna engagiert sich für starken Klimaschutz

In McKennas Verantwortung wurde Kanadas Klimaschutzziel festgelegt. Dieses will den nationalen CO2-Ausstoss bis 2030 um 30 Prozent im Vergleich zum Jahr 2005 verringern. Der Klimaschutz zeichnet sich bereits als besonders umstrittenes Wahlkampfthema vor der Parlamentswahl in Kanada im Oktober ab.

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Kanadas Premierminister Justin Trudeau. - Keystone

Die beiden grössten Parteien des nordamerikanischen Landes vertreten bei diesem Thema vollkommen gegensätzliche Positionen. Premierminister Justin Trudeau, der eine zweite Amtszeit anstrebt, will den Kampf gegen die Erderwärmung weiter vorantreiben.

Sein konservativer Rivale Andrew Scheer hat hingegen angekündigt, im Falle eines Wahlsiegs die CO2-Steuer in Kanada sofort abzuschaffen.

In Kanada stehen Spitzenpolitiker in der Regel nicht unter Polizeischutz. Vielmehr kann man in Ottawa Ministern oft auf dem Velo oder im Supermarkt begegnen.

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