Sie war die letzte noch lebende Schwester des früheren US-Präsidenten John F. Kennedy und spielte als Botschafterin eine wichtige Rolle bei der Beendigung des Nordirland-Konflikts: Im Alter von 92 Jahren ist Jean Kennedy Smith gestorben.
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Jean Kennedy Smith im Jahr 2012 - GETTY IMAGES NORTH AMERICA/AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Smith arbeitete als Botschafterin an Beilegung von Nordirland-Konflikt.
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«Sie hatte ein unglaubliches Leben», sagte ihre Tochter Kym Smith am Donnerstag dem US-Sender NBC News.

Smith kam 1928 als achtes von neun Kindern von Joseph P. Kennedy und Rose Fitzgerald zur Welt. Unter ihren Brüdern waren der 1963 ermordete Präsident John F. Kennedy, der ebenfalls ermordete Justizminister Robert Kennedy und Senator Ted Kennedy.

Anders als ihre Brüder hielt Smith sich lange von der Politik fern. 1993 wurde sie dann vom damaligen Präsidenten Bill Clinton zur Botschafterin in Irland ernannt. Die Personalie sorgte zunächst für Stirnrunzeln - Smith konnte mit ihrer unkonventionellen Herangehensweise aber Erfolge im festgefahrenen Nordirland-Konflikt erzielen.

So traf sie entgegen der offiziellen US-Politik regelmässig Gerry Adams, den Anführer des politischen Arms der Untergrundorganisation Irisch-Republikanische Armee (IRA), Sinn Fein. Smith soll dafür gesorgt haben, dass Adams ein US-Visum erhielt und bei einem Besuch in den Vereinigten Staaten seine Vorstellungen von einem Waffenstillstand im Nordirland-Konflikt darlegen konnte.

Sie spielte auch eine wichtige Rolle auf dem Weg zu den Verhandlungen, die zum Karfreitagsabkommen von 1998 führten, das den Bürgerkrieg zwischen Katholiken und Protestanten in der britischen Provinz Nordirland beendete. In dem Konflikt waren mehr als 3500 Menschen getötet worden.

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