Erneut 20 Tote im Kampf gegen die Drogenkartelle im Norden Mexikos

Das Wichtigste in Kürze
- Vier Polizisten und zwei Geiseln unter den Todesopfern.
Villa Unión liegt im Bundesstaat Coahuila und ist nur rund 60 Kilometer von der Grenze zu den USA entfernt. Der Gouverneur von Coahuila, Miguel Angel Riquelme, machte das Drogenkartell Noreste aus dem nahegelegenen Bundesstaat Tamaulipas für die Gewalt verantwortlich.
Das Feuergefecht begann bereits am Samstag gegen Mittag und dauerte mehr als 24 Stunden an. Polizisten hatten zunächst mehrere Fahrzeuge mit schwer bewaffneten Insassen entdeckt. Sie riefen Soldaten zur Verstärkung, in dem Ort kam es dann an mehreren Stellen zu Schusswechseln. Nach der Schiesserei teilten die Behörden mit, dass unter anderem 17 Fahrzeuge, 20 schwere Waffen und tausende Schuss Munition beschlagnahmt worden seien.
Der Umgang mit den Drogenkartellen sorgt derzeit für Spannungen zwischen Mexiko und den USA. Mexikos Staatschef Andrés Manuel López Obrador hatte sich vor kurzem mit klaren Worten gegen einen bewaffneten US-Einsatz gegen die mexikanischen Drogenkartelle verwahrt. Der Staatschef reagierte damit auf die Ankündigung von US-Präsident Donald Trump, mexikanische Drogenkartelle als Terrororganisationen einstufen und härter bekämpfen zu wollen. Trump hatte nach einem tödlichen Angriff auf US-mexikanische Mormonen in Mexiko Anfang November einen «Krieg» gegen die Drogenkartelle gefordert und der mexikanischen Regierung dabei US-Hilfe angeboten.
Seit Beginn des Jahres wurden in Mexiko bereits etwa 26.000 Menschen ermordet - ein neuer Gewaltrekord in dem von Kriminalität erschütterten Land. Seit die mexikanische Regierung im Dezember 2006 einen Militäreinsatz gegen die Drogenkartelle anordnete, ist die Zahl der Toten im Drogenkrieg auf insgesamt mehr als 250.000 gestiegen.