In Los Angeles ist die Lage nach Protesten gegen die Migrationspolitik von Donald Trump eskaliert. Der Präsident könnte auch in anderen Städten durchgreifen.
Donald Trump
Das Vorgehen von Donald Trump in Los Angeles soll ein Fingerzeig für andere US-Städte sein. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Das Vorgehen der Trump-Regierung in Los Angeles ist ein Signal an andere Städte.
  • Laut US-Expertin Brühwiler könnten weitere Demokraten-Hochburgen ins Visier geraten.
  • Los Angeles sei wegen seiner Geschichte ein besonders geeigneter Testfall.
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Donald Trump schickte die Nationalgarde und Marines nach Los Angeles, um die dortigen Proteste in den Griff zu kriegen.

Der Unmut in der kalifornischen Stadt richtet sich insbesondere gegen die Migrationspolitik des republikanischen Präsidenten.

Dass die Situation ausgerechnet in der demokratischen Hochburg eskaliert, ist kein Zufall. Allerdings gäbe es durchaus auch andere Städte, in denen es zu Protesten kommen könnte.

Kalifornien als «geeigneter Testfall» für Donald Trump

Wie US-Expertin Claudia Brühwiler gegenüber «CH Media» erklärt, habe Trump «eine klare Agenda» gegen «Sanctuary Cities». Das sind Städte, die demokratisch geprägt sind und bei der Migrationspolitik nicht kooperieren wollen.

«In diesem Zug könnten noch weitere Städte in Trumps Visier geraten», so Brühwiler weiter. «Dann stellt sich die Frage, ob die es so weit kommen lassen würden, wie Los Angeles.»

Los Angeles
In Los Angeles, Kalifornien, wurde und wird protestiert.
US-Präsident Donald Trump
Im Fokus steht die Migrationspolitik der US-Regierung um Präsident Donald Trump.
Nationalgarde
Der Präsident reagierte mit dem Entsenden der Nationalgarde auf die instabile Lage.
Gavin Newsom
Dies kam wiederum beim demokratischen Gouverneur Gavin Newsom nicht gut an.
Los Angeles
Bleibt die Frage, ob es in anderen Städten ebenfalls zu einer Eskalation kommt. Potenzial dazu gibt es sicherlich.

Gut möglich, dass der Präsident in dieser Hinsicht Entschlossenheit zeigen wollte. LA könnte als abschreckendes Beispiel für andere mögliche rebellische Städte dienen.

«Kalifornien war ein besonders geeigneter Testfall», erklärt die Expertin. Dies, «weil der Staat in konservativen Kreisen den Ruf hat, zu tolerant in Bezug auf illegale Migration zu sein».

Proteste in Los Angeles können gefährliche Dynamik entwickeln

Das Vorgehen der Trump-Regierung in Los Angeles sei in jedem Fall aussergewöhnlich, sagt Brühwiler. «Einen Einsatz der Nationalgarde gegen den Willen eines Gouverneurs, das hatten wir zuletzt in den Jahren 1957 und 1965.»

Befürchtest du eine Ausweitung der Proteste in den USA?

Es gebe Experten, die sagen, Donald Trump habe eine rote Linie überschritten, so Brühwiler. Die Professorin der Universität St. Gallen ist hier allerdings zurückhaltender.

«Man weiss aus Erfahrung, welche Dynamik solche Proteste in Los Angeles entwickeln können.» Entsprechend habe man auch erahnen können, dass die Polizeikräfte überfordert sein werden.

Los Angeles
Die von Donald Trump aufgebotene Nationalgarde in Los Angeles. - keystone

Im Streit zwischen Trump und der kalifornischen Regierung um Gouverneur Gavin Newsom hätten beide Seiten nicht ganz unrecht.

Das Aufgebot der Nationalgarde sei ein Zeichen, dass man bereit sei, mit Gewalt auf Gewalt zu reagieren. Gleichzeitig kenne man die Geschichte von Los Angeles. «Man wird also noch lange über Huhn und Ei diskutieren», hält Brühwiler fest.

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