US-Präsident Donald Trump erhöht den Druck auf den Iran: Bald gibt es neue Sanktionen. Auch die militärische Option lässt Trump auf dem Tisch.
donald trump
Donald Trump, US-Präsident, spricht mit Reportern auf dem Südrasen vor dem Weissen Haus, bevor er an Bord der Marine One für seine Reise nach Camp David in Maryland geht. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Donald Trump kündigt neue Sanktionen gegen den Iran an.
  • Gleichzeitig bietet er Hilfe zur Wirtschaftsförderung an.
  • Das Konzept hat aber schon bei Nordkorea versagt.
Ad

Im eskalierenden Konflikt mit dem Iran hat US-Präsident Donald Trump neue Sanktionen angekündigt. An diesem Montag würden «bedeutende zusätzliche Sanktionen» verkündet, schrieb Trump auf Twitter.

Die Strafmassnahmen könnten aber ausser Kraft gesetzt werden, wenn sich die Führung in Teheran dauerhaft zum Verzicht auf Atomwaffen verpflichte. Weiter schrieb er am Samstag, er freue sich auf den Tag, an dem die Sanktionen wieder aufgehoben würden - «je früher, desto besser».

Auch die militärische Option bleibe aber immer auf dem Tisch, «bis wir das gelöst bekommen». Die USA würden nicht zulassen, dass der Iran über Atomwaffen verfüge.

donald trump
Trump kündigte an, dort bei einer Reihe von Treffen und Telefonaten über die Krise mit dem Iran zu beraten. Bereits die derzeitigen Wirtschaftssanktionen hätten den Iran hart getroffen, nun würden «viele weitere» folgen. - dpa

Donald Trump: «Sie werden wohlhabendes Land haben»

Zu seinem Angebot an das von islamischen Geistlichen beherrschte Land sagte Trump vor Journalisten: «Wenn sie dem zustimmen, werden sie ein wohlhabendes Land haben, sie werden so glücklich sein. Und ich werde ihr bester Freund sein.»

In Anlehnung an seinen alten Wahlkampfslogan «Make America Great Again» («Macht Amerika wieder grossartig») fügte er hinzu: «Wir werden es «Make Iran Great Again» nennen.» Trump sagte mit Blick auf die iranische Führung, es könne sehr schnell einen Deal geben. «Aber wenn sie sich dumm benehmen, wird das nie passieren.»

In einem am Sonntag ausgestrahlten Interview des Senders NBC sagte Trump, er sei «ohne Vorbedingungen» zu Gesprächen mit dem Iran bereit. «Ich will keinen Krieg. Und wenn es einen gibt, wird es Vernichtung geben, wie man sie vorher nicht gesehen hat.»

«Vernichtungen, wie man sie nicht gesehen hat»

Auch im Konflikt mit Nordkorea hat Trump auf Drohungen gepaart mit der Aussicht auf wirtschaftliche Entwicklung gesetzt. Sein Ziel - die nukleare Abrüstung des verarmten und abgeschotteten kommunistischen Regimes dort - hat er damit bislang nicht erreicht.

Ein Kommandeur der iranischen Revolutionsgarden (IRGC) warnte die USA und ihre Verbündeten vor den Folgen eines Golfkriegs. «Falls ein Krieg in der Region ausbrechen sollte, würde alles ausser Kontrolle geraten, und kein Land könnte dessen Ausmass und Dauer mehr in den Griff bekommen», sagte General Gholam-Ali Raschid.

Trumps Sicherheitsberater John Bolton warnte bei einem Besuch in Jerusalem: «Weder der Iran noch andere feindliche Akteure sollten die Vorsicht der USA als Schwäche missverstehen.» Die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE), ein Verbündeter der USA in der Golfregion, verlangten eine politische Lösung sowie Verhandlungen, um den Konflikt mit dem Iran zu entschärfen.

Iran lehnte bisher ab

Die seit Monaten andauernden Spannungen zwischen dem Iran und den USA hatten sich Ende vergangener Woche gefährlich zugespitzt. Hintergrund ist das von den USA im Mai 2018 einseitig aufgekündigte Atomabkommen. Trump will die Führung in Teheran mit härtesten Wirtschaftssanktionen zwingen, einer Neuverhandlung und schärferen Auflagen zuzustimmen. Der Iran lehnt das ab.

donald trump
Die mutmasslichen Überreste einer abgeschossenen US-Drohne werden von der iranischen Revolutionsgarde präsentiert. - dpa

Der Iran schoss am Donnerstag eine Aufklärungsdrohne ab, die nach Angaben aus Teheran den Luftraum des Landes verletzt reagiert hatte. Nach US-Angaben flog das unbemannte Flugzeug dagegen in internationalem Luftraum. Die USA bereiteten danach einen Gegenschlag vor, den Trump nach seinen Worten nur Minuten zuvor stoppte. Er begründete das mit der erwarteten Zahl von 150 Todesopfern im Iran.

Trump verteidigte seine Entscheidung am Samstag. Der Tod so vieler Menschen wäre unverhältnismässig gewesen im Vergleich zum Abschuss eines unbemannten Flugzeugs. «Ich habe viele Freunde, die Iraner sind», sagte er. «Ich will nicht 150 Iraner töten.»

donald trump
Ein General der Revolutionsgarden begutachtet Teile der US-Drohne. - TASNIM NEWS/AFP

Er fügte hinzu: «Jeder hat gesagt, ich bin ein Kriegstreiber, und jetzt sagen sie, ich bin eine Taube. Und ich denke, ich bin keins von beidem, wenn Sie die Wahrheit wissen wollen. Ich bin ein Mann mit gesundem Menschenverstand. Und das ist es, was wir in diesem Land brauchen.»

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

Donald TrumpTwitterKriegNBCTod