Elon Musk und Donald Trump tragen einen Streit in aller Öffentlichkeit aus. Muss der Tech-Milliardär nun Konsequenzen fürchten?
Elon Musk Donald Trump
Elon Musk und Donald Trump im Oval Office. Die beiden sind aktuell nicht gut aufeinander zu sprechen. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Tech-Milliardär Elon Musk und US-Präsident Donald Trump geben sich im Internet Saures.
  • Auslöser des Streits ist ein umstrittenes Steuergesetz Trumps.
  • Die Auseinandersetzung könnte für Elon Musk Konsequenzen haben.
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Zwischen US-Präsident Donald Trump (78) und Tech-Milliardär Elon Musk (53) fliegen aktuell die (Wort)fetzen. Die einstige Freundschaft zwischen den beiden US-Alphatieren bröckelt schon seit einiger Zeit.

Nun ist ein Streit zwischen Trump und Musk eskaliert: Zwei der mächtigsten Männer der Welt liefern sich in den sozialen Medien aktuell eine regelrechte Schlammschlacht.

Verfolgst du den Streit zwischen Elon Musk und Donald Trump auf Social Media?

Für Tech-Milliardär Elon Musk könnte die Konfrontation mit dem US-Präsidenten Folgen haben. Donald Trump drohte bereits mit finanziellen Konsequenzen für Musks Unternehmen. Nach dieser Äusserung brach die Tesla-Aktie sogleich um bis zu 14 Prozent ein.

Tesla-Chef droht Untersuchung und Mega-Verlust

Wie «CNN» berichtet, hat der US-Präsident tatsächlich einige mächtige Instrumente in der Hand, um dem Tech-Milliardär «eins auszuwischen». Musks Raumfahrtunternehmen SpaceX beispielsweise erzielt einen grossen Teil seiner Einnahmen durch Regierungsaufträge.

Weitere Unternehmen des gebürtigen Südafrikaners unterliegen der Kontrolle durch die US-Regierung. So etwa der Elektroautobauer Tesla, der Kurznachrichtendienst X oder die KI-Firma xAI.

Die Behörden könnten gegen Musk etwa wegen möglicher Verstösse bei der Übernahme der Plattform X, damals noch Twitter, ermitteln.

Donald Trump
US-Präsident Donald Trump trieb kürzlich ein neues Steuer- und Ausgabengesetz voran.
Elon Musk
Ex-Regierungsberater Elon Musk bezeichnete das Gesetz als «widerliche Abscheulichkeit».
Donald Trump Elon Musk
Aus der Reaktion des Tesla-Chefs entwickelte sich ein Streit mit Drohungen und Vorwürfen, den die Beiden auf Social Media in aller Öffentlichkeit austragen.
Twitter X
Die US-Behörden könnten nun Elon Musks Übernahme der Plattform X, damals noch Twitter, im Jahr 2022 genauer untersuchen.
Tesla
Zudem droht Elon Musks Elektroauto-Firma Tesla ein massiver Verlust.

Im Fall von Tesla droht dem Tech-Milliardär ein Verlust von insgesamt über drei Milliarden US-Dollar pro Jahr. Diesen Wert ermittelte die Bank JPMorgan.

Dann nämlich, wenn die US-Regierung die Steuergutschrift in Höhe von 7500 US-Dollar für Käufer von Elektroautos aufhebt. Diese ermöglicht es den Autoherstellern, höhere Preise zu verlangen und damit den Gewinn zu steigern.

Trumps Steuer- und Ausgabengesetz löst Schlammschlacht aus

Hintergrund der jüngsten Auseinandersetzung ist ein von Donald Trump vorangetriebenes Steuer- und Ausgabengesetz. Ex-Regierungsberater Elon Musk bezeichnet das Gesetz auf seiner Plattform «X» als «widerliche Abscheulichkeit».

Der Tesla-Chef befürchtet, dass die Vorlage die bereits grosse Staatsverschuldung der USA noch erhöhen würde.

Der US-Präsident reagiert auf die typische Trump'sche Art und Weise auf die Kritik: Musk sei «verrückt» geworden, schreibt er auf seiner eigenen Plattform «Truth Social». Trump sieht den Unmut des Tesla-Chefs in der im Gesetz geplanten Kürzung der Subventionen für Elektrofahrzeuge begründet.

Trump stellt auf einmal auch die Behauptung auf, er habe seinen Regierungsberater persönlich gebeten, sich zurückzuziehen. Dies widerspricht der bisherigen Darstellung von beiden, wonach Musks Beratertätigkeit von Beginn an nur für 130 Tage vorgesehen war.

Elon Musk: «Es ist an der Zeit, die grosse Bombe platzen zu lassen»

Elon Musk holt umgehend zum Gegenschlag aus. Er kündigt an, dass seine Firma SpaceX die für die USA wichtige Weltraumkapsel Dragon ausser Betrieb nimmt.

Doch damit nicht genug – der Tech-Milliardär macht eine weitere brisante Aussage: Unterlagen zum berüchtigten Sexualstraftäter Jeffrey Epstein seien bislang nur nicht veröffentlicht worden, weil sich darin Trumps Name fände. «Es ist an der Zeit, die wirklich grosse Bombe platzen zu lassen.»

Epstein war bis zu seinem Tod 2019 ein enger Freund des US-Präsidenten.

Trump Musk
Donald Trump droht Elon Musk mit dem Entzug von wirtschaftlichen Vorteilen. Musk regiert mit einer Ankündigung, wonach SpaceX ein für die USA wichtiges Raumfahrprojekt einstellt.
Musk Trump
Musk bezeichnet Trump als «Lügner».
Elon Musk
Der Tech-Milliardär droht weiter, im Fall des berüchtigen Sexualstraftäters Jeffrey Epstein, «die grosse Bombe» platzen zu lassen.
Jeffrey Epstein
Trump und Epstein waren eng befreundet.
Trump Musk
Auch bei der Frage, welchen Einfluss Elon Musk auf die Wahl von Donald Trump hatte, sind sich die beiden uneinig.

Tesla-Chef Elon Musk, der über 250 Millionen US-Dollar für Trumps Wahlkampf gespendet hat, setzt noch einen drauf: «Ohne mich hätte Trump die Wahl verloren», schreibt er auf «X». «So eine Undankbarkeit.»

Donald Trump zeigt sich gegenüber Journalisten enttäuscht über die Attacken seines Ex-Beraters: «Elon und ich hatten ein grossartiges Verhältnis. Ich weiss nicht, ob wir das noch haben werden», sagt er.

Donald Trump: Brüchige Freundschaft zu Elon Musk

Elon Musk galt lange als enger Vertrauter Donald Trumps. Nach seiner Amtseinführung im Januar machte der US-Präsident den Tech-Milliardär zu seinem Regierungsberater. Musk wurde vor allem damit beauftragt, mögliche Sparmöglichkeiten im US-Finanzhaushalt auszumachen.

Spätestens als Donald Trump Anfang April seinen Zollkrieg gegen die Welt lostrat, wurden klare Differenzen zwischen den beiden erkennbar. Elon Musk, Befürworter des Freihandels, reagierte auf die Zollankündigungen des US-Präsidenten mit Unmut. Mit den jüngsten Auseinandersetzungen ist es mit der Freundschaft wohl endgültig vorbei.

US-Streithähne ernten Spott

International sorgt der Zoff in der US-Elite für Spott. Die Schweizer Grünen-Nationalrätin Meret Schneider spottet auf X: «Musk nennt Trump ‹Lügner›, Trump bezeichnet Musk als ‹verrückt›. Ich hätte nicht gedacht, dass ich das mal schreibe, aber beide haben recht.»

Schneider fragt sich augenzwinkernd: «Wann lädt Putin Musk und Trump zu Verhandlungen ein? Und wann bietet die Schweiz Genf als neutralen Ort dafür an. Es bleibt spannend, es bräuchte da dringend noch n' Live-Ticker.»

Meret Schneider
Grünen-Nationalrätin Meret Schneider spottet auf X über den Streit zwischen Donald Trump und Elon Musk.
Meret Schneider
Sie erwartet Russland als Vermittler zwischen den beiden Partien. Als neutraler Ort kommt für die Nationalrätin Genf infrage.
Medwedew
Russlands Ex-Ministerpräsident Dmitri Medwedew bietet den Kreml tatsächlich als Vermittler an.
Medwedew
Als Zahlungsmittel bietet er Starlink-Aktien an.

Der Kreml etwa bietet sich auch tatsächlich als Vermittler zwischen den Streithähnen an. Der russische Ex-Ministerpräsident Dmitri Medwedew schreibt auf X: «Wir sind bereit, gegen eine angemessene Gebühr den Abschluss eines Friedensabkommens zwischen D und E zu vermitteln. Als Zahlungsmittel akzeptieren wird Starlink-Aktien. Streitet euch nicht, Leute!»

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