Rund zwei Wochen vor der Präsidentschaftswahl in Kolumbien hat die kolumbianische Staatsanwaltschaft den Bürgermeister der Millionenmetropole Medellín, Daniel Quintero, vorläufig seines Amtes enthoben. Die Staatsanwältin Margarita Cabello sprach in einem Video auf Twitter in der Nacht auf Mittwoch (Ortszeit) von «mutmasslicher und wiederholter Beteiligung an politischen Aktivitäten und Kontroversen».
kolumbiens präsident
Ziemlich aussergewöhnlich: Gustavo Petro gewinnt als ehemaliger Guerilla-Kämpfer Kolumniens Präsidentschaftswahlen. - AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Demnach wurden deswegen drei weitere öffentliche Angestellte vorläufig suspendiert.
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Öffentliche Angestellte in Kolumbien dürfen ihr Amt nicht benutzen, um sich an den Aktivitäten politischer Parteien und Bewegungen zu beteiligen, wie Cabello sagte.

Quintero hatte ein Video veröffentlicht, in dem er am Steuer eines Wagens sitzt und die Gangschaltung betätigt. Dazu schrieb er «el cambio en primera» (die Schaltung im ersten Gang), wobei cambio auf Spanisch auch Veränderung oder Wandel bedeuten kann. Die Staatsanwaltschaft deutete dies als Unterstützung des linken Kandidaten Gustavo Petro, dessen Anhänger den Satz auch benutzt hatten.

Am 29. Mai steht in Kolumbien die erste Runde der Präsidentschaftswahl an. Petro, Ex-Guerillero und früherer Bürgermeister der Hauptstadt Bogotá, führt in jüngsten Umfragen vor dem Kandidaten der Rechten, Federico Gutiérrez. Aus der Parlamentswahl am 13. März war die Linke gestärkt hervorgegangen. Das südamerikanische Land ist auch aufgrund des jahrzehntelangen bewaffneten Konflikts zwischen der Regierung und der linken Farc-Guerilla traditionell konservativ.

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