«Big Beautiful Bill»: Nobelpreisträger schreiben offenen Brief

Sechs mit dem Nobelpreis ausgezeichnete Ökonomen haben sich entschieden gegen die «Big Beautiful Bill» von Donald Trump ausgesprochen. Sie argumentieren, dass die geplanten Kürzungen bei Sozialprogrammen langfristig die wirtschaftliche Stabilität der USA gefährden könnten.
Die Experten warnen davor, dass die vorgeschlagenen Steuererleichterungen für Wohlhabende das Haushaltsdefizit weiter vergrössern würden.

Die Ökonomen kritisieren laut «cnbc», dass der Haushaltsentwurf soziale Programme wie Medicaid und Lebensmittelhilfen stark beschneiden will. Diese Programme seien jedoch für Millionen Amerikanerinnen und Amerikaner lebenswichtig.
Auswirkungen auf amerikanische Familien
Viele amerikanische Familien befürchten, dass die Kürzungen bei Gesundheitsversorgung und Sozialleistungen direkte negative Folgen für ihren Alltag haben werden. Besonders betroffen wären einkommensschwache Haushalte, die auf staatliche Unterstützung angewiesen sind.
Auch Organisationen, die sich für soziale Gerechtigkeit einsetzen, kritisieren die Pläne als unsozial und fordern einen stärkeren Fokus auf Chancengleichheit. Sie weisen darauf hin, dass gerade in wirtschaftlich unsicheren Zeiten ein starker Sozialstaat besonders wichtig sei.
Joseph Stiglitz : «Big Beautiful Bill» ist eine Empörung
Laut Wirtschafts-Nobelpreisträger Joseph Stiglitz habe die US-Steuerpolitik auch Auswirkungen auf andere Länder. Die Reform könne einen internationalen Steuerwettbewerb auslösen.

Andere Staaten könnten sich gezwungen sehen, ihre eigenen Steuersätze zu senken. Das würde weltweit zu geringeren Staatseinnahmen führen.
Stiglitz warnt laut «SRF», dass dies die Finanzierung öffentlicher Güter wie Bildung oder Gesundheit erschweren könnte. Diese Einschnitte könnten langfristig das Innovationspotenzial und die Produktivität der US-Wirtschaft schwächen.
Appell an den US-Senat
Stiglitz richtet einen offenen Appell an den US-Senat. Er fordert die Senatoren auf, die Reform zu überdenken.
Die Politik solle sich stärker an den Bedürfnissen der breiten Bevölkerung orientieren. Stiglitz plädiert für eine gerechtere und nachhaltigere Steuerpolitik.
Die «Big Beautiful Bill» verschärfe «alle zentralen Herausforderungen: Resilienz, Umwelt, Gesundheit und soziale Spaltung», so Stiglitz bei «SRF».
Politische Reaktionen und Ausblick
Die Kritik der Nobelpreisträger hat in Washington eine breite Debatte ausgelöst. Offizielle Stellungnahmen der Regierung betonen, dass die geplanten Steuererleichterungen und Ausgabenkürzungen notwendig seien.

Das Wirtschaftswachstum werde gefördert und die Wettbewerbsfähigkeit der USA gestärkt. Kritik von Wissenschaftlern und Ökonomen wird von Regierungsvertretern als ideologisch motiviert zurückgewiesen.
Die Regierung hebt hervor, dass der Haushalt gezielt in Verteidigung, Künstliche Intelligenz und Quantenforschung investiert. Programme, die als «woke» oder ineffizient gelten, werden gekürzt oder gestrichen.
«Big Beautful Bill» im Senat
Trumps «Big Beautiful Bill» ist noch nicht in Kraft getreten. Die Gesetzesvorlage hat zwar das Repräsentantenhaus knapp passiert, befindet sich aber aktuell im US-Senat.
Glaubst du, der US-Senat wird die «Big Beautiful Bill» noch überdenken?
Hier stösst sie auf erheblichen Widerstand, sowohl von einzelnen republikanischen Senatoren als auch durch eine öffentliche Kampagne von Elon Musk. Trump drängt darauf, dass das Gesetz bis zum 4. Juli unterschriftsreif auf seinem Schreibtisch liegt.
Doch die Verhandlungen im Senat sind weiterhin im Gange und Änderungen am Gesetzentwurf gelten als wahrscheinlich.