Die Auswirkungen der strengen Migrationspolitik der USA sind nicht nur für Menschen aus Lateinamerika spürbar. Auch Deutsche erleben diese Härte hautnah.
Deutscher in Abschiebehaft
Lucas Sielaff wurde verhaftet und musste über zwei Wochen in einem amerikanischen Abschiebegefängnis verbringen. - Screenshot «10News San Diego»

Das Wichtigste in Kürze

  • Ein Deutscher landet trotz Einreisebewilligung in Abschiebehaft.
  • Erst nach zwei Wochen kann er wieder nach Deutschland zurückkehren.
  • Nach dem Erlebten warnt seine Verlobte: «Kommt nicht hierher. Es ist nicht sicher!»
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Die neue Migrationspolitik unter Donald Trump bekommen auch Europäer zu spüren: Der jüngste Fall ist Lucas Sielaff, ein Deutscher, der über zwei Wochen in amerikanischer Abschiebehaft verbringen musste. Dies berichtet der US-Sender «10News San Diego».

Sielaff unterhält seit Jahren eine Fernbeziehung mit seiner amerikanischen Verlobten Lennon Tyler.

Am 18. Februar kehren die beiden von einem Tierarztbesuch in Mexiko zurück. Daraufhin wollen sie wieder über die Grenze nach Las Vegas fahren, wo Tyler lebt.

Beamte annullieren Einreiseerlaubnis einfach

Bei ihrer Rückkehr werden sie am Grenzübergang zwischen Tijuana und San Diego gestoppt. Die Beamten seien beim Anblick des deutschen Reisepasses sofort misstrauisch geworden, erzählt Tyler dem Sender. Dann fragen die Beamten Sielaff nach seinem Wohnort.

«Er antwortete, wir gehen nach Las Vegas», sagt Tyler dem Sender. Sie habe ihren Verlobten sofort korrigiert. Aufgrund seiner mangelnden Englischkenntnisse dachte Sielaff, die Frage beziehe sich auf sein Reiseziel, nicht den Wohnort.

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Die neue Migrationspolitik unter Donald Trump bekommen auch Europäer zu spüren. (Archivbild)
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Der jüngste Fall ist Lucas Sielaff, ein Deutscher, der über zwei Wochen in amerikanischer Abschiebehaft verbringen musste. (Symbolbild)
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Bei ihrer Rückkehr wurden sie am Grenzübergang zwischen Tijuana und San Diego gestoppt. (Archivbild)

Doch die Situation eskaliert daraufhin schnell. Die beiden werden zur Befragung abgeführt und voneinander getrennt.

Auch Tyler, die US-Staatsbürgerin, wird nicht zimperlich behandelt: «Sie ketten meinen Knöchel an eine Bank. Es vergehen Stunden. Ich stelle immer wieder Fragen, sie sagen mir, ich solle den Mund halten», erzählt Tyler.

Tyler darf daraufhin weiterfahren, muss aber ihren Verlobten zurücklassen – obwohl er eine gültige Einreiseerlaubnis hat. Diese Einreiseerlaubnis hätten die Grenzbeamten kurzerhand annulliert, berichtet Sielaff dem US-Sender.

«Kommt nicht hierher»

Erst zwei Wochen später kann Sielaff seine Verlobte aus dem Gefängnis anrufen. Sie muss ihm innerhalb weniger Minuten einen Flug nach Deutschland buchen. Zwei Tage später wird er von Grenzschützern bis zum Flugzeug begleitet.

Nun ist er wieder in Deutschland, und das Paar warnt andere vor den Risiken einer Einreise in die USA: «Kommt nicht hierher. Es ist nicht sicher!», sagt Tyler beim US-Sender.

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Sielaff ist nicht der einzige Deutsche, der unter der umstrittenen Migrationspolitik von Donald Trump gelitten hat. Jessica Brösche aus Berlin sitzt immer noch im Abschiebegefängnis in San Diego. Am selben Ort, an dem auch Sielaff festgehalten wurde.

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