Apple tritt Smartphone-Sucht von Kindern und Erwachsen entgegen

Das Wichtigste in Kürze
- Mit dem neuen Mobil-Betriebssystem iOS 12 will Apple der Smartphone-Sucht entgegenwirken.
- Damit kann das iPhone ruhiggestellt und einzelne Anwendungen zeitlich begrenzt werden.
Das Smartphone ist inzwischen für eine ganze Generation zum Dreh- und Angelpunkt geworden. Insbesondere Jugendliche können sich ein Leben ohne iPhone oder Android-Smartphone kaum mehr vorstellen. Jean M. Twenge, Professorin für Psychologie an der San Diego State University, spricht von einer «regelrechten Obsession». «Ihr Smartphone ist das Letzte, was sie vor dem Schlafen sehen und das Erste, was ihnen morgens ins Auge fällt», schreibt Twenge in ihrem aktuellen Buch über die «Generation Selfie».
Dass diese Intensiv-Nutzung der Smartphones negative Folgen haben kann, hat sich inzwischen auch bei den Herstellern der Geräte herumgesprochen. Craig Federighi, Software-Chef des iPhone-Konzerns, räumt ein: «Für einige von uns ist es zu einer solchen Gewohnheit geworden, dass wir vielleicht gar nicht mehr erkennen, wie abgelenkt wir geworden sind». Apple unternimmt nun mehrer Schritte, um einer potenziellen Smartphone-Sucht entgegenzuwirken.

Verschiedene Ansätze
Mit dem neuen Mobil-Betriebssystem iOS 12 bringt man das iPhone schneller zum Schweigen. Für das Abendessen, im Kino, in der Nacht oder zu anderen Anlässen kann dem Apple-Smartphone schnell beigebracht werden, nicht mehr durch Klingeltöne, Vibrationen oder Bildschirm-Anzeigen um Aufmerksamkeit zu betteln. Gleichzeitig können die iPhone-Besitzer sich vor Augen führen lassen, wie viel Zeit sie mit einzelnen Apps verbracht haben oder wie oft sie nachgeschaut haben, ob neue Nachrichten vorliegen.
Ausserdem können die User für einzelne Anwendungen oder Genres Obergrenzen festlegen. Über die «Familienfreigabe» können die Erziehungsberechtigten beispielsweise festlegen, dass abends ab einer bestimmten Zeit das Gerät gar nicht mehr genutzt werden kann. Die Grenzen können dabei flexibel gezogen werden. So können Vater oder Mutter abends Spiele, soziale Netzwerke, Musik-Hören oder Video-Apps blockieren, die App zum Lernen der Latein-Vokabeln aber nutzbar lassen.