Apple reagiert auf die US-Zölle mit massiven Luftfrachtaktionen. 600 Tonnen iPhones wurden aus Indien eingeflogen, um Strafzölle zu umgehen.
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Das Apple-Logo auf einem Gebäude. (Symbolbild) - AFP/Archiv

Apple hat in den letzten Wochen eine beispiellose Logistikaktion durchgeführt, um die Auswirkungen der neuen US-Zölle abzufedern. Wie «Heise» berichtet, wurden allein aus Indien 600 Tonnen iPhones in die USA eingeflogen, was etwa 1,5 Millionen Geräten entspricht.

Ziel war es, die Geräte noch vor Inkrafttreten der neuen Zölle zu alten Konditionen in die USA zu bringen. Die Produktion in Indien wurde dafür stark intensiviert.

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Ein Apple Store auf der New Yorker Fifth Avenue. Foto: Mark Lennihan/AP/dpa - dpa-infocom GmbH

Laut «Reuters» hat Apple die Abfertigung am Flughafen Chennai drastisch beschleunigt. Der sogenannte «grüne Korridor» ermöglichte es, die Ausfuhrzeit von 30 auf nur sechs Stunden zu reduzieren.

Indien als strategischer Produktionsstandort

Indien spielt eine zunehmend zentrale Rolle in Apples globaler Strategie. Ursprünglich wurden dort produzierte iPhones vor allem für den asiatischen Markt hergestellt.

Doch aufgrund der drastischen Zollerhöhungen auf Importe aus China hat Apple begonnen, die Geräte aus Indien einzufliegen. Wie «Handelsblatt» berichtet, könnten bis Ende des Jahres bis zu 30 Millionen iPhones aus Indien stammen.

Wusstest du, dass Trump China bis zu 155 Prozent bei Zöllen auferlegen will?

Das entspricht etwa 60 Prozent der jährlichen US-Lieferungen und die Verlagerung nach Indien bringt Apple erhebliche Vorteile. Der Zollsatz für Importe aus Indien liegt nämlich bei 26 Prozent und wurde vorübergehend auf zehn Prozent reduziert.

Wie es nun weitergeht

Trotz der Erfolge bleibt die indische Produktion laut «Computerwoche» ein Tropfen auf den heissen Stein. Apple verkauft jährlich über 200 Millionen iPhones weltweit, von denen weiterhin rund 85 Prozent aus China stammen.

Zudem behindert China aktiv den Export von Know-how und Maschinen nach Indien, was den Aufbau neuer Produktionsstätten erschwert. Die Trump-Administration hat kürzlich beschlossen, die neuen Zölle für 90 Tage auszusetzen – allerdings nicht für China.

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Apple CEO Tim Cook (links) besucht die iPhone Produktionslinie in der Produktionsstätte Foxconn Zhengzhou Technology Park in China. (Jahr 2012) - keystone

Dies gibt Apple kurzfristig etwas Luft, zwingt das Unternehmen jedoch weiterhin zu strategischen Anpassungen. Analysten sehen in der Expansion nach Indien einen wichtigen Schritt zur Diversifizierung der Lieferkette.

Apples Kampf gegen Handelsbarrieren

Mit Aktionen wie dieser «kapitalistischen Luftbrücke» zeigt Apple seine Fähigkeit, schnell auf geopolitische Herausforderungen zu reagieren. Die Verlagerung der Produktion nach Indien ist ein wichtiger Schritt, um langfristig unabhängiger von China zu werden.

Doch die Herausforderungen bleiben gross – sowohl logistisch als auch politisch.

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