Die deutsche Ex-Aussenministerin Annalena Baerbock wurde mit der erforderlichen Mehrheit von 167 Stimmen zur Präsidentin der UN-Generalversammlung gewählt.
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Annalena Baerbock hat die Mehrheit der Stimmen erhalten und ist neue Präsidentin der UN-Generalversammlung. - Keystone

Die ehemalige deutsche Aussenministerin Annalena Baerbock ist zur Präsidentin der UN-Generalversammlung gewählt worden. Ihre Ernennung markiert einen bedeutenden Schritt für Deutschland und stellt Baerbock vor neue diplomatische Herausforderungen.

Baerbock folgt einer langen Tradition, in der meist hochrangige Diplomaten oder ehemalige Aussenminister den Vorsitz übernehmen. Besonders ist jedoch, dass sie direkt nach ihrer politischen Tätigkeit ohne längere Pause nach New York wechselt.

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Auf Baerbock warten viele Aufgaben. - Keystone

Die Wahl verlief nicht ganz reibungslos, da Russland laut «Tagesschau» eine geheime Abstimmung beantragte. Dennoch erhielt Baerbock eine breite Mehrheit mit 167 Stimmen.

Aufgaben und Erwartungen an die neue Präsidentin

Die Leitung der UN-Generalversammlung gilt als anspruchsvolle Aufgabe, die viel Fingerspitzengefühl erfordert. Baerbock muss sich nun als überparteiliche Diplomatin beweisen und das Vertrauen der Mitgliedsstaaten gewinnen.

Experten betonen, dass die Präsidentin vor allem durch Kommunikation, Netzwerkbildung und Offenheit überzeugen sollte. Baerbock kann durch ihre Rolle das internationale Ansehen Deutschlands stärken und wichtige Themen auf die Agenda bringen.

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Auch die Suche nach einem neuen UN-Generalsekretär steht für Baerbock auf der Agenda. - Keystone

Zwei zentrale Abstimmungen stehen während ihrer Amtszeit an: Deutschlands Bewerbung um einen nicht-ständigen Sitz im Sicherheitsrat und die Suche nach einem Nachfolger für UN-Generalsekretär Guterres.

Herausforderungen und Kritik

Baerbock wird sich in ihrer neuen Rolle mit unterschiedlichen Erwartungen und auch Kritik auseinandersetzen müssen. In der Vergangenheit wurde ihr gelegentlich mangelnde Diplomatie vorgeworfen, etwa durch deutliche Aussagen gegenüber Russland und China.

Die Vereinten Nationen bestehen jedoch nicht nur aus den grossen Staaten, sondern jedes Land hat eine Stimme. Für Baerbock wird es wichtig sein, auch kleinere Staaten einzubinden und deren Anliegen ernst zu nehmen.

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Baerbocks Wahl ist nicht ganz unumstritten. - Keystone

Ihr energisches Auftreten könnte ihr helfen, besonders in Krisenzeiten oder bei festgefahrenen Verhandlungen. Dennoch wird von ihr erwartet, dass sie als Präsidentin die Interessen aller Mitgliedsstaaten vertritt.

Reformen und neue Impulse

Baerbock hat bereits angekündigt, Reformen vorantreiben zu wollen, um die Arbeit der Generalversammlung effizienter zu gestalten. In ihrer Bewerbung schlug sie vor, die Redezeiten aller Delegierten um eine Minute zu kürzen, wie die «Tagesschau» berichtet.

Solche Vorschläge mögen einfach klingen, erfordern aber viel Verhandlungsgeschick und Durchsetzungsvermögen. Auch in finanziellen Fragen stehen die Vereinten Nationen unter Druck, weshalb neue Impulse dringend gebraucht werden.

So viel verdient Baerbock in ihrer neuen Position

Mit dem neuen Amt ist laut «T-Online» auch eine deutliche Gehaltssteigerung für Baerbock verbunden. Als Präsidentin der UN-Generalversammlung erhält sie ein Monatsgehalt von umgerechnet rund 12'000 Franken – steuerfrei.

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Zusätzlich übernimmt Deutschland weiterhin einen bedeutenden Anteil an den UN-Beiträgen. Das Land hat sich für einen «Pakt für die Zukunft» innerhalb der Vereinten Nationen eingesetzt.

Baerbocks Position und Deutschlands Engagement unterstreichen die Bedeutung, die Berlin der internationalen Zusammenarbeit beimisst. Die kommenden Monate werden zeigen, welche Akzente Baerbock in ihrer Amtszeit setzen kann.

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