Heizen ist teuer geworden. Also versuchen wir, beim Wohnen so wenig wie möglich zu heizen. Die Folge: geplatzte Wasserleitungen oder Schimmel. Geht es anders?
Elektroheizung Raum Stuhl Tisch
Auch unter den Elektroheizungen gibt es Energiespar-Helden und -Verlierer. Wer sich eine anschaffen will, sollte sich gut darüber informieren. - Unsplash/eheizung24.de

Das Wichtigste in Kürze

  • Auch das Haus braucht im Winter Wärme, um Schimmel und Leitungsschäden vorzubeugen.
  • Bei Frost sollte es zum Schutz von Leitungen drinnen etwa 16 bis 18 Grad warm sein.
  • In weniger beheizten Räumen sollte man mit viel Lüften hoher Luftfeuchtigkeit begegnen.
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Es ist schon ganz schön kalt draussen, trotzdem heizt noch nicht jeder. Und viele heizen weniger als in den Vorjahren. Der meistgenannte Grund laut einer YouGov-Umfrage ist: Geld sparen.

Doch selbst wenn man sich in fünf Pullover einpackt, es gibt Momente, in denen sollte man am Thermostat drehen, um sein Haus vor den Folgen der Kälte zu schützen, denn es kann sich Schimmel bilden oder Leitungen könnten einfrieren.

Hier sind zwei Tipps, wie sie diese Schäden vermeiden und zugleich sparen:

1. Eine gute Grundtemperatur bei Frost

Wenn es draussen knackig-kalt ist und die Raumtemperatur auch stark sinkt, können Wasserleitungen im Gebäude einfrieren. An kalten Tagen empfiehlt sich dann eine Raumtemperatur von 16 Grad, bei schlecht gedämmten Gebäuden 18 Grad.

Als Minimum gilt oft die Frostwächter-Einstellung an den Heizkörpern – das ist die Schneeflocke an Ihrem Thermostat.

Thermostat Heizung Wand Schalter
Es lohnt sich finanziell, am Heizthermostat zu drehen. Aber an wirklich kalten Tagen kann das böse Folgen haben. - Laura Ludiwg/dpa-tmn

Diese Einstellung verhindert, dass der Heizkörper und vielleicht noch die Leitungen in seiner direkten Umgebung in einem sehr kalten Raum einfrieren.

Aber man muss sich hier im Klaren sein: Leitungsteile, die nicht in den Wirkbereich des Frostwächters fallen, können gefrieren und vielleicht auch platzen.

Hausbesitzer sollten daher herausfinden, ob es in frostgefährdeten Bereichen ihres Hauses wasserführende Leitungen gibt, bevor sie in diesen Bereichen die Temperatur weiter absinken lassen.

2. Selten genutzte Zimmer: Tür zu und gut lüften

Sie haben ein grosses Haus oder eine grosse Wohnung und nutzen nicht alle Räume ständig? Dann liegt es auf der Hand, diese Zimmer nicht so stark zu beheizen wie die belebten Wohnräume.

Doch um Schimmelbildung in diesen kühleren Zimmer zu vermeiden, sollte man darauf achten, dass dort eine normale Luftfeuchtigkeit von 40 bis 50 Prozent herrscht, rät Dr. Wolfgang Lorenz, Experte für Schimmelpilzsanierung.

Das gelingt, wenn die Türen geschlossen bleiben und häufig gelüftet wird.

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Wenig genutzte Räume und solche mit hoher Luftfeuchtigkeit sollten im Winter regelmässig gelüftet werden. - Unsplash

Den Wert der Luftfeuchtigkeit kann man mit einem Hygrometer messen, diese Geräte gibt es schon für wenige Franken.

Eines muss man noch bedenken: Man sollte weniger beheizte und gut beheizte Räume nicht gemeinsam querlüften.

«Denn die feuchte warme Luft aus den beheizten Räumen setzt sich schnell an den kühleren Wänden der un- oder weniger geheizten Räume ab», so Lorenz. Das ergibt gute Wachstumsbedingungen für Schimmelsporen.

Das heisst also: Jedes nicht so stark geheizte Zimmer einzeln bei weit geöffneten Fenstern lüften.

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